NFC Playoffbild 2021/22 vor Week 17

Prost 2022. Nach dem AFC-Playoffbild folgt das NFC-Bild.

Im Gegensatz zur komplett offenen AFC haben in der NFC schon fünf Teams ihr Playoff-Ticket gelöst:

  • Packers
  • Cowboys
  • Buccaneers
  • Rams
  • Cardinals

Hier sehen wir die genaue Aufstellung: Eagles waren der große Gewinner des letzten Wochenendes, die Cardinals der große Verlierer:

RkTeamW-LW17W18Playoff%Delta PO%Div%Delta Div%
1Packers12-3MIN@DET100%100%
2Cowboys11-4@ARI@PHI100%+1%100%+1%
3Buccaneers11-4@NYJCAR100%+1%100%+1%
4Rams11-4@BALSF100%+1%77%+40
5Cardinals10-5@DALSEA100%+1%23%-38%
649ers8-7HOU@LAR86%-2%
7Eagles8-7@WASDAL60%+29%-1%
Vikings7-8@GBCHI15%-16%
 Falcons7-8@BUFNO5%+2%
 Saints7-8CAR@ATL28%-12%-1%
 Washington6-9PHI@NYG6%-4%

Green Bay Packers: #1 Seed?

Die Packers haben mit dem besten Record und guter Tie-Breaker-Situation eine ca. 85%ige Chance auf den #1 Seed, dürfen sich wohl aber gegen Vikings und Lions an den letzten beiden Spieltagen keine Blöße mehr geben.

Die Packers holen den #1 Seed schon dieses Wochenenede mit einem eigenem Sieg und einer Niederlage von Dallas (in Arizona). Gewinnen Packers und Cowboys, verschiebt sich die Entscheidung auf Woche 18.

Ganz einfach einzuschätzen sind die Packers nicht. Ihr Record ist auch im dritten Jahr unter Matt LaFleur fantastisch (bis jetzt zweimal 13-3), aber richtig dominant spielt das Team selten.

Das kann natürlich dran liegen, dass einige der wichtigsten Leistungsträger quasi schon die ganze Saison draußen sind – LT Bakthiari, CB Alexander oder EDGE Zadarius Smith zum Beispiel. Alexander soll langsam gesunden, aber können wir wirklich drauf zählen, dass diese Jungs in den Playoffs in fittem Zustand zurückkommen?

Gerade bei Bakthiari zieht sich die Genesung ja jetzt schon wesentlich länger als anfangs gedacht, und auch wenn es eine komplett andere Art von Verletzung ist: Vor einem Jahr gab es ähnliche Vibes bei Kansas Citys Mitchell Schwartz – kommt bald zurück… nein, doch erst nächste Woche… ok, in drei Wochen ist es soweit… und am Ende gab es keinen einzigen Einsatz mehr.

Bei Schwartz war es der Rücken. Bei Bakthiari ist es das Knie. Die Verletzung ist jetzt fast genau auf den Tag ein Jahr alt. Eine solche lange Rekonvaleszenz ist ungewöhnlich.

„Immerhin“: Aus sportlicher Sicht schienen die permanent von QB QAnon Rodgers provozierten Nebenkriegsschauplätze bis jetzt keine negative Wirkung zu zeigen. Sprechen wir noch von der Pat McAfee Show oder schon von der Pat McAffe Show?

Das Rennen um die Plätze #2 bis #5

Prinzipiell ist der #1 Seed wegen des spielfreien Wochenendes in diesem engen NFC-Feld besonders wichtig, aber dahinter halte ich es für ziemlich wuppe, wie sich die Teams positionieren. Die Cowboys riskieren, wegen der Tie-Breaker Situation am Ende als #4 enden, u.a. weil die Buccaneers den Vorteil genießen, mit Jets und Panthers zwei komplett kaputte Teams zum Saisonausklang zu bespielen.

Arizona kriselt nach der x-ten unterirdischen Performance (letzte Woche gegen eher eindimensionale Colts klar verloren) brutal und hat letzte Woche seinen noch das ganze Jahr gehaltenen Vorteil im Rennen um den NFC-West-Titel verloren. In mehr als ¾ der Fälle gewinnen jetzt die Rams die NFC West. Wenn die Rams in Woche 17 ein besseres Ergebnis einfahren als die Cardinals, haben sie die Division schon am Montagfrüh in der Tasche.

Die Rams sind aber ihrerseits seit Wochen Wackelkandidaten, weil sich auch heuer zu bewahrheiten scheint, was wir seit Jahren über die Sean-McVay-Offense lästern: Sie bricht immer gegen Ende der Saison ein. Das war mit QB Jared Goff so. Und ist heuer mit QB Matthew Stafford ähnlich. Immerhin waren die letzten Wochen bis auf ein paar gelegentliche mentale Aussetzer Staffords in Summe wieder etwas stabiler.

Das Wildcardrennen um die letzten zwei Plätze

Die große Spannung herrscht um die letzten beiden Plätze.

Die 49ers sind trotz ihrer Pleite in Tennessee weiter überwältigender Favorit auf den sechsten Platz. Sie treffen noch auf Houston und die Rams. Die Texans scheinen trotz aller Schlechtigkeit kein „automatic win“ mehr zu sein, aber als Playoffanwärter gibt es gegen so einen Gegner keine Ausreden. @Rams am letzten Spieltag könnte eventuell dann schon ein Spiel mit vielen Backups werden.

Die Niners können das Ticket schon am Sonntag lösen, wenn sie gegen Houston gewinnen und die Saints ihr Spiel wie auch immer gegen die Panthers vergeigen.

Möglicherweise sehen wir ausgerechnet in diesem wichtigen Spiel den zweiten Start von Rookie-QB Trey Lance. Das macht dieses Spiel „spicy“.

Denn wenn wir die Zeichen dieser Saison nicht völlig fehlinterpretieren, dann zieht Headcoach Kyle Shanahan nach wie vor im Zweifelsfall klar den routinierten Jimmy Garoppolo trotz all seiner Macken dem Rookie Lance vor.

Bei Garoppolo aber wissen wir genau, was wir kriegen: Gutes Processing in den allermeisten Fällen mit eingestreuten Bullshit-Momenten, die wirkliche Dominanz verhindern. Shanahan scheint Garoppolo deswegen zu schätzen, weil er ihm den richtigen Groove (oder: Rhythmus) als Playcaller gibt – und er scheint leben zu können, dass es für ganz nach oben eben nur in Ausnahmesituationen reicht.

Lance ist wohl anders. Er ist einmal jung und ungeschliffen. Aber er scheint auch ein bisschen zu viel Freelancer für Shanny zu sein. Lances erster Start in der frühen Saisonphase deutete zumindest ein bissl darauf hin: Viel Ballhalten, viel Scrambling, und als Werfer war da weder Rhythmus noch Präzision. Aber es war EIN SPIEL.

Danach steckte Shanahan Lance in das in US-Kreisen so berüchtigte „doghouse“: Erstmal Klappe halten und lernen. Jetzt hat sich Garoppolo pünktlich zum Saisonfinale mal wieder verletzt. Die Verletzung scheint nicht so schlimm zu sein wie anfangs gedacht, aber sie könnte JimmyG morgen vom Einsatz abhalten.

Ein Lance-Einsatz ist aus meiner Sicht nur zu begrüßen. Mit Garoppolo ist ein Vier-Spiele-Playoff-Run quasi undenkbar, denn irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft kommt so ein Bullshit-Moment, der das Team versenkt. Lance bietet viel mehr Varianz in seinem Spiel – aber eben auch mehr Upside. Im Zweifel ziehe ich sowas für ein Team der Marke 49ers vor, denn viel gewinnt die Mannschaft nicht, wenn sie nach vielleicht einem Upset sang- und klanglos in der zweiten Runde mit Garoppolo rausfliegt.


Im Rennen um Seed #7 sind mittlerweile of all teams die Philadelphia Eagles die Favoriten: 60% Chance. Die Iggles haben mit ihrem lockeren Kantersieg über die hoffnungslosen Giants einen ganz großen Schritt gemacht. Ihr Auswärtsspiel in Washington am Wochenende fühlt sich wie klarer Favoritenstatus an, weil Washington nicht die D-Line hat um mit dem Power-Rushing-Team der Iggles mitzugehen und weil Jalen Hurts in guter Form aufläuft.

Letzter Spieltag dann gegen Dallas. Das könnte natürlich knackig werden, aber sollte Dallas dann keine Chance mehr auf den #1 haben oder auch nur noch geringe Chancen auf den #2 Seed, dann ist auch ein Schongang bei den Cowboys denkbar.

Bei den Eagles gibt es schon für das anstehende Wochenende ein Szenario, wie sie sich qualifizieren: Eigener Sieg und Pleiten für Vikes und Saints.

Bei eigenem Sieg und Niederlage der 49ers sind die Eagles nur *fast* durch. Dann müsste in Woche 18 schon alles schieflaufen.

Vorteil Eagles: Sie haben schon ein Spiel Vorsprung gegenüber den Vikings, Falcons und Saints, und Minnesota und Atlanta haben echt harte Auswärtsspiele am Wochenende vor sich: Vikings @Packers und Falcons @Bills. Die Vikes sind gegen die Packers immer schwer zu berechnen, aber ohne WR Thielen wird die Offense noch limitierter. Atlanta dürfte in Buffalo plattgemacht werden.

Die Saints haben das einfachste mögliche Restprogramm mit Panthers und @Falcons. Aber selbst wenn ab sofort wieder Taysom Hill auf QB startet: Mehr als ein paar Nadelstiche kann man dieser Offense nicht zutrauen. Das wird nur im allerbesten Fall ein herausgewürgter #7 Seed. Schade, dass Jameis Winston raus ist, denn ansonten wäre New Orleans ein richtig böser Stolperstein für die NFC-Elite geworden.

Bei Washington bin ich gerade ziemlich fassungslos, dass sie mit ihrer 6-9 Bilanz noch 6% Playoffchance haben. Da müsste schon die Hölle ausbrechen, dass da noch was geht.

3 Kommentare zu “NFC Playoffbild 2021/22 vor Week 17

  1. Das ist auch sprachlich schon grenzwertig , weil es den Diskus vereinnahmt auf eine Art und Weise, wires gerne von ganz Rechts gemacht wird – wo kommen wir denn hin, wenn jede noch so abstruse Meinung respektiert werden muss.

    Das Recht auf Freiheit Meinungsäußerungen kann ich respektieren; dass du eine eigene Meinung hast kann ich respektieren, aber deine Meinung muss ich weder akzeptieren, geschweige denn respektieren sondern nur tolerieren.

  2. Ich sehe jetzt wiederholt den McVay chart und frage mich dabei: Ist das NUR McVay oder werden offenses nicht allgemein im Laufe des Jahres schlechter? Ist nur ein gefühl aber es gibt schon nen Grund warum September Football irgendiwe mehr Spaß macht.

  3. @blub: In der Tat lässt die Offensive EPA/Play mit zunehmendem Saisonverlauf zu, aber zu einem viel, viel geringeren Grad als der Einbruch bei den Rams.

    Wir reden ligaweit von ca. 0.02 EPA/Play zwischen September und Dezember.

    Der Einbruch bei den Rams liegt teilweise um die 0.20 EPA/Play, also das Zehnfache.

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