Detroit Lions und die sichere Führung

Einmal mehr hoher Bizarro-Grad in der Niederlage der Detroit Lions, die letzten Donnerstag zuhause nach Hail-Mary 23-27 gegen die Green Bay Packers verloren. Es war die zweite sehr umstrittene Niederlage der Saison nach dem Auswärtsspiel in Seattle in Woche 3, und die dritte in diesem Jahr, wenn wir das Wildcard-Spiel in Dallas im Jänner mit dazurechnen.

Lions-Podcasts dieser Tage fallen unter den Jugendschutz, aber lass uns mal den Fokus weg vom Zebra auf eine andere Komponente legen, die gegen die Packers aufgefallen ist: Die Offense schaltete nach einem dominanten ersten Viertel mehr als einen Gang zurück und verfiel mit zunehmendem Spielverlauf immer weiter in den alten Trott. 1st Down, Lauf ins Nichts. 2nd Down: Druck über die Mitte, QB wirft überhaspelt den Ball in den zweiten Rang. 3rd Down: Screenpass für 2yds. 4th Down: Punt und Abklatschen an der Seitenlinie, weil wieder zwei Minuten gewonnen wurden.

In der heutigen NFL gibt es keine „sichere“ Führung mehr, sofern wir nicht fünf Minuten vor Schluss mit 3 TD gegen QB Weeden führen. Detroit verpasste es zum wiederholten Male, eine dominant geführte Partie einzutüten, weil man sich mit 17 Punkten zufrieden gab, wo es locker auch hätten 24 oder 27 sein können.

Das ist italienische Mentalität. Die italienische Mannschaft hätte in zehntausend Versuchen nicht 7:1 gegen Brasilien gewonnen, weil sie nach dem 2:0 das Spielen eingestellt hätte. Sie hätte sich hinten reingestellt und sich am Ende gewundert, warum sie das Finale verpasst hat, bzw. warum sie noch ums Finale gezittert hätte. Die deutsche Dampfwalze? Spielte einfach weiter, bis Frau Merkel auf der Tribüne das Zeichen zur Gnade gab um keine wirtschaftlichen Beziehungen zu gefährden.

Detroit war italienisch. Headcoach Caldwell war italienisch. Not good. Dass man am Ende das Spiel ohne Phantom-Facemask trotzdem gewonnen hätte? Geschenkt. Der Call war knapp genug um vertretbar zu sein. Detroit war faul und wurde für seine Faulheit bestraft.

Auf der anderen Seite: So bitter die Niederlage war, so gibt es doch keinen besseren Zeitpunkt als in einer verlorenen Saison, in der 5-7 oder 4-8 eh keinen Unterschied mehr machen.

4 Kommentare zu “Detroit Lions und die sichere Führung

  1. Ach als Lion’s Fan ist man ja allerhand gewohnt. Über die Jahre entwickelt sich da einfach ein gewisser Fatalismus ^^ Und es stimmt das man den Sack lange vorher hätte zumachen können/müssen.

  2. habe bei dem Titel etwas anderes erwartet, eher in Richtung dessen was du mit den Podcasts angesprochen hast. gelungener Text zu einem verschenkten Spiel, und mal wieder bleibt nur die Hoffnung, dass die Lions was draus lernen. Genau wie die jährliche Hoffnung, dass Stafford dieses Jahr mal WIRKLICH den Breakout schafft und die Lions dieses Jahr WIRKLICH bereit für die Playoffs sind usw. usf. …

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