Nach dem ersten Austoben – Free Agency 2019

[EDIT: Sektion Compensatory Picks hinzugefügt.]

Wer glaubt, dass nach dem Ausverkauf der größten Namen die Free Agency beendet ist, der irrt. Es ist vielmehr der große Buzz beendet. Was nun folgt, ist der Einstieg der Mannschaften, die den Transfermarkt nutzen um Kaderlücken zu stopfen – nicht um mit teuren Superstars die Stammelf umzubauen.

 

Die komplette Free Agency ist ein bizarrer Laden. In den ersten Tagen werden via Skype und Fax Dutzende Millionen an Spieler ausgeschüttet, die man niemals getroffen und eingeladen hat – ehe jetzt der „1B-Pool“ an Zweite-Reihe Spielern vorgeladen wird zu Vorstellungsgesprächen und Trainingseinheiten, um bloß keine Fehler mehr zu begehen.

Doch die größten Fehler – der ex-Eagles CEO Joe Banner schreibt es in seinem Tweet – wurden bereits gemacht, und sie betreffen einige hoffnungslos überbezahlte Free Agents der ersten Welle – Der Fluch des Gewinners.

In welche Phasen man die Free Agency einteilen kann, darüber hat der ehemalige NFL-Offense Liner Geoff Schwartz geschrieben, der selbst mehrmals als Free Agent auf dem Markt war:

  1. Superstars – erste Woche. Hier werden die ganzen großen Namen mit Monsterverträgen vom Markt genommen. Das haben wir nun fast hinter uns.
  2. Ergänzungsspieler – Spieler zwischen Starter und wertvollen Backups. Zweite Woche bis Draft. Spieler bekommen hier meist Zweijahresverträge zu ein paar Millionen.
  3. Kadertiefe – Monat Mai. Hier wird alles vom Markt abgegriffen, was nicht niet- und nagelfest ist. Manchmal kommen Spieler nach dem Draft wieder auf den Markt, weil sie gefeuert werden.
  4. Routiniers auf dem letzten Halali – Sommer. Einige Spieler, die gerade mit Rücktritt kokettieren, werden sich noch einmal umentscheiden und bei entsprechendem Angebot im Sommer noch zu haben sein.

Die letzten Tagen haben einige verrückte Trades und auch verrückte Verträge gesehen. Over the Cap hat eine Zusammenstellung der großen Verträge pro Position gemacht, die vergangene Verträge mit aktuellen in Relation setzt. Dabei wurden die APY-Werte (Average per Year – also Durchschnittsgehälter) in Relation zur jeweils gültigen Salary-Cap gesetzt. Hier kommt man zur Übersicht.

Interessant dabei ist, dass Verträge früher, in der Urzeit der Salary-Cap, teilweise krasser ausfielen als heute. Vor allem Runningbacks werden längst nicht mehr so hoch bezahlt wie früher. Aber wenn wir uns die Namen anschauen, dann sind zahlreiche der Free Agents der letzten Tage doch sehr weit oben zu finden – nicht vergessen: Bis auf vielleicht Earl Thomas war da kein Hall-of-Famer mit im Angebot.


Edit: Sektion „Compensatory Picks“ hinzugefügt.

Compensatory Picks

Ein weiterer wichtiger Teil an der Free-Agency ist das Spiel mit den Compensatory-Picks, die die NFL im Anschluss an jede Free Agency fürs Folgejahr vergibt. Es zählen dabei nur die Verträge der abgegebenen und neu eingekauften Spieler, die auslaufenden Vertrag hatten – also keine Trades und keine aus freien Stücken gefeuerten Spieler.

Teams wie New England oder Baltimore haben in den letzten Jahren daraus ein Geschäft gemacht, haufenweise billige Draftpicks zu akquirieren. Hier die Links zu einer Aufstellung der mutmaßlichen Compensatory-Picks für den Draft 2020 – Over the Cap ist wie immer die entsprechende Quelle:

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