Quinnen Williams: Was ist ein junger Defensive Tackle von seinem Schlage wert?

Die New York Jets sind mit 0-6 in die Saison gestartet. Mit einem Headcoach auf dem Abstellgleis und der Aussicht, nächstes Jahr einen der Top-Quarterbacks wie Trevor Lawrence, Justin Fields oder möglicherweise auch Trey Lance zu draften, begannen in den letzten Tagen die Gerüchte von wegen Ausverkauf vor der Trade-Deadline (3. November, zufällig auch der Tag der US-Präsidentschaftswahl).

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We don’t care about our facial hair.

Bis heute genießt eine Unit im Football bei mir einen Ruf wie Donnerhall: Die Defensive Line der Carolina Panthers von 2003/04. Mike Rucker. Brentson Buckner. Christopher Jenkins. Julius Peppers. Und der Joker Shane Burton. Wo heute die Detroit Lions mit Suh und Vandenbosch Rabatz machen, war dieses Quintett einst das Kernstück einer Superbowl-Mannschaft, die trotz mäßiger Rest-Defense und ohne nennenswerte Offense mindestens eine Hand an der Lombardi Trophy hatte.

Der beste von allen war #77 Kris Jenkins, der höchst verletzungsanfällige Defensive Tackle, aber wenn fit ein Monster von einem Athleten, von zwei Offensive Linern kaum zu blocken. Wer es noch nicht kennt: Sports Science hat mal via Jenkins die Kräfte gemessen, die in den NFL-Schützengräben wirken. Gleich faszinierend wie erschreckend.

Kris Jenkins ist heuer im Sommer nach der xten schweren Verletzung zurückgetreten (worden), hat nun sein Kinesiologie-Studium abgeschlossen und für die New York Times einen spannenden Vierteiler über das Leben eines Defensive Liners geschrieben. Einblicke in die Psyche eines Jungprofis, warum Mangini ein Arschloch, Kunstrasen ein Verbrechen und Footballtrainer wie Zuhälter aus einer anderen Zeit sind, über Gewerkschaften auf den Straßen von Michigan, Omertá im Medizinschrank und das stille Geheimnis der Patriots – ich hatte Jenkins, der Naturgewalt, einen kritischen Geist ehrlich nicht zugetraut.

Lese- und Nachdenktipp.

(Disclaimer: Der zweite Teil des HGH-Absatzes überzeugt mich nicht. Aber da mache sich jeder sein eigenes Bild über die Muskelkonzentrationen, die heutzutage schon zwei Monate vor dem NFL-Draft auf der Waage stehen.)