Breaking: Pryor darf in den Supplemental Draft

Die NFL hat mit einem faulen Kompromiss dem Ex-Ohio-State-Quarterback den Eintritt in den am Montag stattfindenden Supplemental Draft erlaubt. Damit hat die NFL an die vielen Kids in Schulen und Colleges ein klares Signal gesendet:

Es ist wurscht, wenn man sich daneben benimmt und Regeln bricht. Es ist für uns nur wichtig, dass man letzten Endes irgendwo gespielt hat, und VIEL gespielt hat.

Nun darf man gespannt sein, ob tatsächlich eine Mannschaft einen 1st round pick für Pryor aufgibt.

22 Kommentare zu “Breaking: Pryor darf in den Supplemental Draft

  1. Firstroundpick?? Nie und nimma!!
    Da sehe ich die Chance größer dass er gar nicht gedraftet wird.

    Realistisch ist wohl ein 5.-7.th Rounder bei einem Team dass ihn als Developmentproject probieren will.

  2. Hmmm.

    – Großartiger Athlet, dessen Entwicklung die letzten beiden Jahre positiv war, weg vom reinen Option-QB.
    – Gilt als viel Upside.
    – 1,98m, 106kg und trotzdem extrem beweglich.
    – Großer Name an einem großen Programm und ist das Scheinwerferlicht seit Jahrn gewohnt.

    Klingt alles ähnlich wie bei Jake Locker. Und Locker war Pick #8. Mir fielen da spontan 3, 4 Franchises ein, denen ich den Wahnsinn 1st round pick für Pryor zutrauen würde.

  3. Ich hab keine Ahnung wo du das mit dem Firstroundpick herhast. 🙂

    Ich lese viel davon ob er einen 7th Rounder wert ist oder nicht, ok irgendwer wird vorpreschen und und irgendeinen späten Midrounder hergeben.

    Er ist weit davon weg ein Pocketpasser zu sein, Wurfarm und Wurfgenauigkeit sind sehr fraglich, von der Wurftechnik gar nicht erst zu sprechen. Ausserdem spricht seine Geschichte vom National Signingday-Theater bis zum Ende seiner Collegekarriere gegen seinen Charakter, dazu noch die 5 Spiele Sperre…
    Bin echt gespannt wo Drew Rosenhaus den Jungen unterbringt.

  4. Unterschwellig war schon im vergangenen Herbst die Stimmung da, dass vielleicht eine Mannschaft einen 1st rounder für Pryor hergibt. Nun ist innerhalb sehr, sehr kurzer Zeit eine Entscheidung zu treffen, was zugegeben eher gegen einen höheren Pick spricht.

    Andererseits handelt es sich immer noch um NFL-Teams und es gab verrücktere Picks in jüngster Vergangenheit (Russell, Newton, Kaepernick, Tebow, Locker). Dagegen spricht dann wieder die womöglich voll aufgeladene QB-Klasse von 2012, die schon jetzt vorausstrahlt.

    Over/under würde ich gefühlsmäßig schon auch in Runde 4 oder 5 sehen.

  5. Hmm… Wie mein Vorredner bereits schrieb: Guter Quarterback aus einem Eliteprogramm der sein Team in 3 BCS Bowls geführt und die letzten beiden gewonnen… Als Dolphins- Abhänger wäre mir Pryor definitiv mehr wert als ein Sechstrundenpick. Und ich denke, es geht einigen Fans von Teams, die auf der QB Position nicht soo prall besetzt sind, ähnlich.

    Die moralischen Bedenken des Bloggers teile ich übrigens nicht. Entweder ist ein Spieler vom Reglement her Draft-eligible oder nicht. Pryor hat seine Zelte in Columbus abgebrochen, ist für das College nicht mehr spielberechtigt, wurde sogar gesperrt. Als Junior erfüllt er damit die Voraussetzungen für ne Meldung zum Supplemental Draft. Zumal ich es eh nicht so eng sehe, wenn Spieler in dem Milliardengeschäft College Football ein paar Krümel vom Kuchen abstauben. Ja – es ist verboten und Regeln gelten für alle. Aber angesichts der Millioneneinnahmen der Programme, für die vor allem diese Jungs die Knochen hinhalten, fällt es mir schwer mit der Moralkeule um mich zu schlagen. Wenn Ohio State Pryor nicht gebeten hätte, der Uni noch ein Jahr treu zu bleiben, wär Pryor zudem schon im regulären Draft weggegangen… Pryor war damals loyal und bezahlt für seine Sünden bereits. Ihm jetzt aus Gründen der Moral alle Chancen auf ne NFL-Karriere zu verbauen fände ich hingegen äußerst fragwürdig.

  6. Die moralischen Bedenken des Bloggers teile ich übrigens nicht. Entweder ist ein Spieler vom Reglement her Draft-eligible oder nicht. Pryor hat seine Zelte in Columbus abgebrochen, ist für das College nicht mehr spielberechtigt, wurde sogar gesperrt.

    Der NFL kann es wurscht sein, was Pryor an der Uni aufgeführt hat, richtig. Die NFL hätte aber die Hausmacht gehabt, ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen pro Intgrität. Dass man das nicht gemacht, zumal in den Tagen, in denen das erfolgreichste College-Kartenhaus der letzten 30 Jahre in sich zusammenfällt, ist nicht falsch, aber man kann geteilter Meinung sein. Hier wurde eine Chance verpasst.

    Und der faule Kompromiss mit fünf Wochen Sperre und Ausschluss vom Team-Training zeigt, dass Goodell das auch weiß. Immerhin wird die NCAA erstmal ein paar Stoßgebete in den Himmel schicken, ein kleiner Erfolg in den Tagen, in denen man ernsthaft darüber reden muss, ob dieser Verband noch eine Existenzberechtigung besitzt.

    Die Message ist nun klar: Wer die Erlaubnis für den Supplemental Draft will, muss möglichst viel Scheiße bauen, um eh für die Saison gesperrt zu sein und in die NFL zu können. (Oder zumindest vorgeben, so viel wie möglich gemacht zu haben)

    Zumal ich es eh nicht so eng sehe, wenn Spieler in dem Milliardengeschäft College Football ein paar Krümel vom Kuchen abstauben. Ja – es ist verboten und Regeln gelten für alle. Aber angesichts der Millioneneinnahmen der Programme, für die vor allem diese Jungs die Knochen hinhalten, fällt es mir schwer mit der Moralkeule um mich zu schlagen.

    Ich rege seit langer Zeit an, über ein Belohnungssystem für Spieler nachzudenken. Aktuell ist das aber No-Go. Dass die vermutlich an jeder größeren Uni gang und gebe ist, ändert daran im Übrigen nichts.

    Wenn Ohio State Pryor nicht gebeten hätte, der Uni noch ein Jahr treu zu bleiben, wär Pryor zudem schon im regulären Draft weggegangen… Pryor war damals loyal und bezahlt für seine Sünden bereits. Ihm jetzt aus Gründen der Moral alle Chancen auf ne NFL-Karriere zu verbauen fände ich hingegen äußerst fragwürdig.

    Wir brauchen bei zwei Parteien, die sich ihre Regeln selbst machen (Ohio State und Terrelle Pryor nämlich) nicht darüber zu unterhalten, wer hier wen verarscht hat und wer wem was schuldig ist. Pryor und die Uni wussten, dass Tattoo-Gate nicht den NCAA-Regeln entsprach, Pryor und die Uni haben sich mit allerlei Tricks rausgewurschtelt.

    Der Treppenwitz: Beide wurden am Ende sogar belohnt. OSU durfte die Suspendierten mit in die Sugar Bowl nehmen und konnte mit dem Bauernopfer Pryor (und Tressel) ihren Hals aus der Schlinge ziehen, Pryor darf in die NFL. Hier wurden mehrere Statements gleichzeitig abgegeben (und eine große Chance verpasst).

  7. Pryor hat als QB nicht zu Tressel gepasst, und ob er wirklich zum Pocketpasser mutieren kann stelle ich in Frage.
    Es gibt zu viele Beispiele von athletischen Option bzw. Spread-QBs die trotz guten Zahlen kein Bein bei den Pros am Boden bekommen haben.

    Im Nachhinein bin ich echt froh dass Pryor sich für OSU und nicht für Rich Rods UM entschieden hat, da hätte er echt aufblühen können.

    Das dass NCAA „Amateuersystem“ stinkt steht ausser Frage, dass kann man auch nicht auf Pryor nicht aufhängen, aber Charakterfragen gibts auch so genug bei ihm.

  8. „fauler kompromiss“, soll das ein witz sein? osu hat pryor rausgeworfen also ist pryor spielberechtigt für die nfl. und die nfl muss sich um die probleme von ohio state nicht kümmern.

  9. „Der Treppenwitz: Beide wurden am Ende sogar belohnt. OSU durfte die Suspendierten mit in die Sugar Bowl nehmen und konnte mit dem Bauernopfer Pryor (und Tressel) ihren Hals aus der Schlinge ziehen, Pryor darf in die NFL.“

    Dass Pryor wirklich belohnt wurde, würd ich mal in Zweifel stellen… Wie gesagt, wäre Pryor nicht auf den Deal mit OSU eingegangen und hätte zum regulären Draft gemeldet – dafür wäre er ja berechtigt gewesen – hätte er sich sehr wahrscheinlich besser gestellt. Jetzt muss er froh sein, überhaupt unterzukommen… Verbessert nicht wirklich die eigene Verhandlungsposition.

    Dass Ohio State ihn + die ebenfalls involvierten Teamkollegen noch im Sugar Bowl einsetzen durfte, stinkt wirklich zum Himmel, da gebe ich Dir völlig Recht. Schon damals rechneten ja viele damit, dass die Sperre völlig witzlos ist, da ein Melden zum Draft sehr wanhrscheinlich war. Jetzt kann man darüber streiten, wie der Verlust von Pryor die OSU-Season beeinflussen wird. Aber den Sugar Bowl Sieg wird Ihnen (wahrscheinlich) keiner mehr nehmen.

  10. Dass Pryor wirklich belohnt wurde, würd ich mal in Zweifel stellen… Wie gesagt, wäre Pryor nicht auf den Deal mit OSU eingegangen und hätte zum regulären Draft gemeldet – dafür wäre er ja berechtigt gewesen – hätte er sich sehr wahrscheinlich besser gestellt.

    Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Wenn der Deal „Sugar-Bowl-Teilnahme gegen ein weiteres Jahr Ohio State“ tatsächlich jemals so stattgefunden haben soll, hätte Pryor einfach „Nope“ sagen können, zumal er wusste, dass er Dreck am Stecken hat und annehmen musste, dass das letzte Wort nicht gesprochen war. Entweder wir haben es mit einem furchtbar naiven Jungen zu tun, oder mit jemandem, der so von sich eingenommen war, dass er glaubte, überall durchzukommen.

    Ganz nebenbei bemerkt hätte Pryor das vierte Jahr nur gut tun können. 2010/11 war der Mann sehr viel weniger Option-QB als noch früher. In anderen Worten: Bei entsprechender Entwicklung wäre Pryor 2012 ein sehr viel „sicherer“ hoher Pick gewesen, als 2011.

    @endeavor

    Mr Pryor durfte nur in den Supplemental Draft, weil Ohio State ihn von der Uni geschmissen hat, ergo es im Nachhinein so aussah, als wäre Pryor eh die komplette Saison intern gesperrt gewesen. Pryor kommt nun in die NFL und bekommt von Goodell die offizielle Fünfspielesperre der NCAA übergestülpt. Die NFL will sich also „rausreden“.

    Wobei: Es stimmt. Die NFL muss sich theoretisch nicht um Moral oder die Verfehlungen anderer kümmern. Es ist traurig genug, dass die obersten Bildungsanstalten dieses Landes dies nicht hinkriegen (bzw. sogar aktiv missachten).

  11. „Mein Mitleid hält sich in Grenzen.“

    Mitleid kommt bei mir auch nicht wirklich auf… Aber Pryor als Gewinner dieser ganzen Geschichte zu sehen – so weit würd ich wirklich nicht gehen. Der Ruf ist ruiniert, der NFL-Eintritt (noch) nicht in trockenen Tüchern, die Verhandlungsposition (und damit auch die Verdienstmöglichkeiten) schlecht und zu allem Überfluss noch eine Sperre zum Karrierestart… College-Spieler, die so viel erreicht haben wie er, haben normalerweise einen schöneren Start im Profifootball, genießen als Rookies noch etwas Schonzeit…

    So seh’n Sieger aus? Nicht für mich… Wie gesagt – alles irgendwo selbst verschuldet und bemitleiden muss Pryor auch niemanden. Aber imho hat Pryor diese Geschichte nicht nur mit ein paar kleinen Schrammen und nem blauen Auge überstanden. Um bei der Metapher zu bleiben – sein Gesicht strahlt momentan eher in grün und blau…

  12. Ich wundere mich über die geringe Reaktion auf die Fünfspielesperre. Ich stimme korsakoff zu und behaupte einfach mal, dass es sich um Augenauswischerei handelt. Ich wundere mich, dass die NFLPA sowas durchgehen ließ, denn eigentlich schafft man sich damit einen Präzedenzfall: Man suspendiert einen Spieler für Dinge, die überhaupt nichts mit der NFL zu tun haben. Möchte sehen, wie dies in Zukunft gehandhabt wird.

  13. @Carolina Dolphin: Wo liest von einem Terrelle Pryor als Sieger? Pryor und Ohio State sind (wie so oft) dank Paragraphendrehen mit einem blauen Auge davon gekommen und die NCAA hat in ihrem Todesröcheln noch einmal eine kaum mehr zu rechtfertigende Existenzberechtigung von einem Herrn namens „Goodell“ bekommen. Nicht mehr. Nicht weniger.

  14. “ Wo liest von einem Terrelle Pryor als Sieger? “

    Zumindest las sich dieser Teil für mich so…

    „Der Treppenwitz: Beide wurden am Ende sogar belohnt. OSU durfte die Suspendierten mit in die Sugar Bowl nehmen und konnte mit dem Bauernopfer Pryor (und Tressel) ihren Hals aus der Schlinge ziehen, Pryor darf in die NFL“

    Und da bin ich anderer Meinung. Pryor hat alle Voraussetzungen erfüllt, um draft-eligible zu sein. Also sollte die NFL ihn auch zulassen. Nach dieser ganzen Geschichte verliert er erstmal Geld, Reputation, und und und… Belohnen sieht für mich anders aus. Ich kenne kein NFL Statut, was ihm den Zutritt zur NFL verweigert hätte (lasse mich aber gern aufklären). Die von Seminole angesproche Sperre find ich zudem völlig daneben… Er hat sich das selbst zuzuschreiben, keine Frage. Aber die These, dass er für sein Verhalten mit einem NFL-Engagement „belohnt“ wurde, teile ich nicht wirklich.

  15. von welchem team könnte Pryor am monntag beim supplemental draft genpmmen werden,gibts da schon favoriten und darf er diese season in der NFL spielen nach seiner 5 spiele sperre.

  16. @albundy

    Grundsätzlich ist das kaum vorherzusagen, da der Supplemental Draft wie eine Lottiere abläuft und nicht vorherzusehen ist, was ein Team bereit ist für Pryor zu geben. Dazu kommen IMHO noch folgende Faktoren, die ein Team bedenken wird:

    a) Ist Pryor als Quarterback gedacht?
    b) Ist Pryor überhaupt gewillt, auch längerfristig als „Entwicklungs-Projekt“ gedacht zu sein und nach Jahren im Scheinwerferlicht plötzlich nur noch die zweite Geige zu spielen?
    c) Setzt man den athletischen Pryor anderweitig ein? z.B. als Slot-Receiver oder H-Back.

    Ich habe ein paar Kandidaten:

    – NY Jets, die sowas wie den neuen Brad Smith gebrauchen könnten.
    – Oakland, Miami, Buffalo als Entwicklungs-Quarterback oder Wide Receiver (Buffalo hat da einen höchst interessanten Head Coach)
    – Seattle, weil Seattle alles zusammenkauft, was in keinen Plan passt und bei drei nicht unter der Dusche ist
    – Cleveland, Cincinnati, Philadelphia, wo Lokalheld Pryor ein Marketing-Produkt sein könnte
    – mein dark horse ist Indianapolis, was erstmal bescheuert klingt aufgrund vermeintlicher kultureller Differenzen, aber irgendwie kann ich mir vorstellen, dass die Colts mit Pryor beginnen, die Post-Manning-Zeit anzugehen

    Aber wie gesagt, ich halte in diesem Fall alles für offen.

  17. gibts eigentlich nur ein paar andere interessante Jungs für den Supplemental Draft ?

    Hab irgendwas von ein paar Corners oda so gelesen?

  18. Die sechs Namen sind:

    QB Terrelle Pryor (Ohio State)
    RB Caleb King (Georgia)
    DE Mike McAdoo (North Carolina)
    DB Torez Jones (Western Carolina)
    DB Tracy Wilson (Northern Illinois)
    DE Keenan Mace (Lindenwood)

    Caleb King kenne ich, kleiner, kräftiger Back, der aber schon sehr, sehr viele Verletzungen hatte und zuletzt mangels Noten an der Uni durchgerasselt ist.

    McAdoo soll der Mann mit dem höchsten „Wert“ sein. Defensivspieler, North Carolina – sind gute Vorzeichen.

  19. Eigentlich wars ja schon klar als Pryor unter 4,40 lief. 🙂

    Crazy Al hat ihn in Runde 3 geholt… wow, Russell 2.0 wieder in Oakland. LOL

  20. Russell 2.0 ist weit verfehlt, weil Pryor und Russell sich nicht annähernd im Spielstil ähneln. Einzige Ähnlichkeit ist, dass beide Schwarze sind. Und Pryor ist relativ risikolos, Pick in der dritten Runde, kann ohne viel Aufsehen irgendwann als QB getestet werden, und sonst halt als WR versuchen und wenn gar nichts klappt, ist auch nur 3rd Rounder weg.

  21. „nur“ 😉

    die raiders haben jetzt keine mid-round-picks 2012 mehr. eventuell bekommen sie einen compensation pick für nnamdi …

    also risikolos würde ich das nicht wirklich bezeichnen.

  22. Pingback: NFL 2012/13 Week 17 Preview | Sideline Reporter

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