Sonntagsvorschauer 2019 – Woche 17

Fünf Worte als Muntermacher für die Bengals: „Joe Burrow Deep Touchdown Pass“.


Heute endet die Regular Season der NFL-Saison 2019/20. Es war eine gute, spielerisch sehr interessante Saison, die einige Maßstäbe gesetzt hat:

  • Offensive Weiterentwicklung mit kreativen Schemes in Baltimore, Arizona oder San Francisco
  • Epische Defenses in New England (nach Effizienz) oder Baltimore (in Herangehensweise)
  • Mehr Aggressivität in 4th Downs, mehr rationaler Football und mehr Gaspedal-Football als in den letzten Jahren

Playoffs sind natürlich der Maßstab, an dem man eine NFL-Saison letztendlich misst, also lass uns den Tag noch nicht vor dem Abend loben.

Zehn der 12 Playoff-Teams stehen bereits fest, aber nur drei Plätze im Seedings sind schon fix vergeben: Die AFC #1 Baltimore, die AFC #5 Buffalo und die NFC #6 Minnesota. Alle anderen Plätze im Ranking können sich noch verändern – und sowohl für den Gewinner der NFC East als auch die letzte AFC-Wildcard gibt es noch ein enges Rennen! Siehe hier die detaillierten Playoffbilder:

Lass uns in der folgenden Preview also die Partien, bei denen es um was Greifbares geht von den „Ehre-retten“ Partien trennen – unten ist auch noch eine Sektion, die sich mit dem Trainerkarussell befasst.

Frühschicht um 19h

Total wurst

Buffalo Bills (10-5) – New York Jets (6-9). Die Bills sind auf #5 fixiert und können nicht mehr nach oben oder unten springen. Die Jets haben auch nix mehr zu gewinnen.


Minnesota Vikings (10-5) – Chicago Bears (7-8). Die Vikings sind nach der brutal enttäuschenden Monday-Night Performance gegen Green Bay vor ein paar Tagen auf dem NFC #6 Seed eingelockt und spielen um nix mehr. Der einzige, der in dieser Partie heute wirklich was zu gewinnen hat, ist damit Bears-QB Trubisky. Sein Job ist es, den Bears-Verantwortlichen ein Argument zu geben, 2020 keinen QB-Wechsel einzuleiten.


Cincinnati Bengals (1-14) – Cleveland Browns (6-9). „Battle of Ohio“. Die Bengals haben den #1 Pick seit letzter Woche fix und das Schicksal der 2017-er Browns (0-16 Saison) schon seit einigen Wochen abgewendet. Für sie ist die Saison gelaufen. Sie freuen sich schon jetzt auf Burrows tiefe Touchdown-Bomben ab 2020.

Bei den Browns ist das Spiel weniger interessant als das, was in den Stunden und Tagen danach abgehen wird: Kann Freddie Kitchens seinen Job behalten? Wird es erneut einen radikalen Kurswechsel geben? Wie verhalten sich Stars wie Beckham oder Landy? Steht tatsächlich auch GM Dorsey auf der Kippe?

Siehe mehr dazu unten in der Rubrik zu Coaches & GMs.


Tampa Bay Buccs (7-8) – Atlanta Falcons (6-9). Zwei Teams, die auf einer “feel good”-Welle zum Saisonende reiten. Beide haben nach katastrophalem Saisonstart in den letzten Wochen gute Serien hingelegt:

  • Atlanta mit 5-2 nach einem 1-7 Start
  • Tampa mit 5-2 nach einem 2-6 Start

Atlanta z.B. hat sensationellerweise die #7 Defense nach EPA/Play seit Woche 10, obwohl man zweimal gegen die Saints und einmal gegen San Francisco spielen musste. Das sorgte unter der Woche dann auch prompt für die Horrormeldung, die sämtlichen Falcons-Fans den blanken Angstschweiß über den Rücken treiben muss: Dan Quinn wird 2020 als Headcoach weitermachen.

Wie würde man über Quinn wohl reden, wenn er 5-2 gestartet und dann 1-7 gegangen wäre? Na?

Das ist Recency Bias – und man muss zwingend darauf hinweisen, dass zwar zwei Siege gegen Saints & Niners kamen – aber eben auch die anderen drei gegen ein total kaputtes Carolina (2x) und Jacksonville. Auf jeden Fall ist eine stärkere Falcons-Defense durchaus eine Gefahr, dass Jameis Winston die Schallmauer von 30 INTs in dieser Saison knacken kann. Winston steht aktuell bei 28…

Wichtig fürs Playoff-Seeding

New England Patriots (12-3) – Miami Dolphins (4-11). Die Pats sollten das Spiel gewinnen um den #2 Seed zu fixieren. Gegen Miami sollte das recht gefahrlos möglich sein, auch wenn sich Miami mit satten vier Saisonsiegen wie eine der positivsten Geschichten dieser NFL-Saison anfühlt. Vor allem was QB Ryan Fitzpatrick gespielt hat, war sehr fett. Optisch, aber auch am Score-Sheet.

Für die Pats ist die Partie auch eine Chance, noch etwas Groove für die Playoffs mitzunehmen. Gegen Buffalo wirkte die Offense letzte Woche so rund wie lange nicht – mit vielen neuen Elementen wie Motions und Pistol-Formationen. Josh McDaniels gibt in diesen Tagen und Wochen alles um seine hüftsteifen Receiver irgendwie frei-geschemt zu bekommen.

Am Freitag wurde übrigens das NFL-100 Segment mit den ersten Quarterbacks ausgestrahlt – mit Tom Brady, der in diesem kurzen Video über seinen Austausch mit Peyton Manning spricht – und wie Quarterbacks untereinander von sich lernen können (Brady: „Ich schaue mir natürlich auch Videos von den jungen QBs von heute an um zu verstehen wie sie es machen“). Ein sehr erhellendes Video – man hörte Brady in den letzten 20 Jahren ja ziemlich selten wirklich über Football sprechen:

Hier geht es zur ganzen Folge – Tom Brady und Brett Favre als Studiogäste. Schade, dass Manning nicht dabei war – aber wenn Brady gut aufgelegt ist, schlafen einen auch bei ihm nicht die Füße ein. Natürlich hilft ein Typ wie Favre auch nicht unwesentlich…


Kansas City Chiefs (11-4) – L.A. Chargers (5-10). Die Chiefs können nur mit Patriots-Pleite und eigenem Sieg hoch auf #2 in der AFC, aber sie dürfen auch bei klaren Verhältnissen in Foxboro nicht sofort locker lassen, da man möglicherweise auch die #3 absichern will (Houston ist nur ein Spiel zurück und hält den Tie-Breaker).

Für die Chiefs könnte aber primäres Interesse sein, gesund zu bleiben. Mit Mahomes und dem WR/TE-Corps in fittem Zustand ist man in den AFC-Playoffs immer im Spiel. Weil die Pats gegen Miami eh fast sicher gewinnen, könnte für Andy Reid Fitness über #3 oder #4 gehen.


Detroit Lions (3-11-1) – Green Bay Packers (12-3). Die Packers können mit einem Sieg den #2 Seed fixieren und hätten dann bei einer 49ers-Niederlage im Sunday Night Game sogar noch die Chance auf den #1 Seed und Heimvorteil in den Playoffs. Das fühlt sich alles recht schwer greifbar an, so wie Green Bay heuer aufgetreten ist: Defense fühlt sich bestenfalls mittelmäßig an, und die Offense ist über weite Strecken Stückwerk.

Heute gilt: Verlieren verboten – um dann in den Playoffs sämtliche Lästereien von wegen „überschätzt“ zu widerlegen.


Carolina Panthers (5-10) – New Orleans Saints (12-3). Wenn die Packers verlieren, können die Saints mit einem Sieg an Green Bay vorbeiziehen und noch das Freilos in Runde 1 ergattern. Ich bin gespannt, wie lange Sean Payton seine Starter drin lässt – schließlich wäre das Freilos in der ersten Runde zwar super-wichtig, aber wenn die Packers schnell 21-0 in Detroit führen, gibt es gar nicht mehr sooooo viel zu gewinnen – denn bei 13-3 würde man einen Tie-Breaker mit Packers & Niners sowieso verlieren und bei 12-4 den Tie-Breaker gegen die Seahawks gewinnen.

Spätschicht um 22h25

Total wurst

Los Angeles Rams (8-7) – Arizona Cardinals (5-9-1). Die Rams gegen die aufstrebende Macht aus Arizona. Ich habe gar nicht viel Lust über dieses Spiel zu schreiben – nur so viel: Arizona hat im Debütjahr von Kliff Kingsbury mehr 4th-Down Conversions als die Rams Versuche.

Der Rest der 22h25-Schicht aber hat es in sich!

Um den Gewinn der NFC East

New York Giants (4-11) – Philadelphia Eagles (8-7). Ausgangslage ist klar: Die Eagles sind mit einem Sieg in den Playoffs. Sollten sie verlieren, müssen sie auf eine Dallas-Heimniederlage gegen Washington hoffen.

Problem für Philly: Das mit dem Sieg gegen die Giants ist gar nicht so fix. Zwar putzte man letzte Woche überraschend die strauchelnden Cowboys weg um sich erst diese Pole-Position zu erspielen – doch jetzt muss man den Matchball gegen die Wundertüte Giants erstmal versenken. Die Gefahr lauert vor allem beim gegnerischen Quarterback.

QB Eli Manning verbrannte Philly vor ein paar Wochen in einem knappen Eagles-Sieg nach Overtime mehrfach bitterböse – und heute tritt New York mit QB Daniel Jones an, der nicht nur besser spielt als Manning, sondern an lichten Tagen auch das Potenzial mitbringt, die desolate Eagles-Secondary in ihre Einzelteile zu zerlegen.


Dallas Cowboys (7-8) – Washington Redskins (3-12). Das mögliche (und überfällige) Abschiedsspiel von Jason Garrett. Oder? Oder??? Können die Cowboys wirklich durch die Hintertür noch ins Playoff um dann mit einem Überraschungssieg gegen San Francisco Garretts Kopf zu retten?

AFC Wildcard-Platz (#6 Seed)

Die Wildcard-Szenarien in der AFC habe ich vor ein paar Tagen schon en detail beschrieben. Kurz:

  1. Tennessee hat es mit einem Sieg in eigener Hand.
  2. Sollte Tennessee straucheln, kann Pittsburgh mit einem Sieg noch vorbeiziehen.
  3. Oakland braucht Pleiten von Pittsburgh und Tennessee sowie einen eigenen Sieg und einen Colts-Sieg um noch vorbeizuziehen.

Im Detail ist es noch einen Tick komplexer. Man kann es hier nachlesen.


Houston Texans (10-5) – Tennessee Titans (8-7). Möglicher Vorteil für Tennessee: Wenn die Chiefs um 19h ihr Spiel gegen die Chargers gewonnen haben sollten, gibt es für die Texans nix mehr zu gewinnen – sie wären auf #4 eingelockt. Würde Bill O’Brien in so einem Fall wirklich seine Starter drauflassen – in einer eh schon dezimierten Mannschaft mit massiven Defensivproblemen?

Darf Tennessee gegen die Texans-Backups ran, dünkt mir ein relativ lockerer Sieg – QB Tannehill ist zu gut in Schuss um diese kaputte Secondary nicht mit ein paar tiefen Bomben zu zerlegen, und wenn es keinen Deshaun Watson gibt um gegenzuhalten, dann sollten die Titans cruisen.

Wenn nicht, hat Tennessee auf dem Papier durchaus die Firepower auch ein Houston mit Watson zu besiegen. In diesem Fall könnte es sogar ein ganz munteres Spielchen werden – die Texans wären dann wohl bestrebt, einen möglicherweise im Formhoch befindlichen Gegner aus den Playoffs zu halten.


Baltimore Ravens (13-2) – Pittsburgh Steelers (8-7). Pittsburgh muss gewinnen – und darf gegen ein Baltimore ohne mehrere Superstars wie den designierten NFL-MVP QB Lamar Jackson, RB Ingram, OG Yanda oder FS Earl Thomas antreten.

Doch Vorsicht: Als Backup-QB läuft RG3 auf, das einstige große Versprechen – RG3 hatte seit vielen Jahren keine Chance mehr, in einer seinen Stärken entgegenkommenden Offense zu spielen. Er will es bestimmt allen zeigen, dass er’s noch draufhat.

Die Steelers dagegen spielen mit QB Devlin Hodges. In den letzten beiden Spielen sah Hodges total verloren aus – er wurde letzte Woche in der leblosen Niederlage bei den Jets sogar ausgewechselt, doch weil Mason Rudolph eine Gehirnerschütterung erlitt, muss Hodges heute erneut ran.

Für mich ist das eine der Partien, in der viel dafür spricht, dass der bereits qualifizierte Favorit auch mit Backups gewinnen kann – denn was würde den Ravens besser ins Konzept passen als den Erzfeind Pittsburgh auszuschalten?


Denver Broncos (6-9) – Oakland Raiders (7-8). Oakland muss gewinnen. Die Raiders haben noch eine Minimalchance auf die Playoffs, wenn diese Szenarien eintreffen:

Also: Wenn Pats, Chargers, Lions und Bears um 19h alle verloren haben, wäre Oakland draußen. Wenn einer von ihnen gewonnen hat, ist Oakland mit diesen vier Ergebnissen – und nur mit diesen! – drin:

  • Eigener Sieg in Denver
  • Titans verlieren in Houston
  • Steelers verlieren in Baltimore
  • Colts gewinnen in Jacksonville

Der Raiders-Sieg selbst ist dabei auch keinesfalls garantiert: Die Raiders sind in den Wettbüros Außenseiter – und du fragst dich, wie kann das sein? Nun – Oakland wäre mit einem Punktverhältnis von aktuell -105 ein totales Freakteam in den Playoffs. Es deutet extrem viel darauf hin, dass Oakland mit der momentanen 7-8 Bilanz klar über seinen Verhältnissen gespielt hat, und dass Denver auch mit third-string QB Drew Lock besser ist.


Jacksonville Jaguars (5-10) – Indianapolis Colts (7-8). Per se hat diese Partie keine Bedeutung mehr für die Protagonisten selbst, da Indy letzte Woche eliminiert wurde. Doch die Partie kann, wie oben gezeigt, unter bestimmten Umständen Einfluss auf das Rennen zwischen Raiders und Titans/Steelers haben.

Ansonsten interessiert hier nur eines: Wird Doug Marrone den Black-Monday als Headcoach überleben. Extremität würde ich dafür keine ins Feuer legen – noch nichtmal einen Fingernagel.

Exkurs: Head Coaches

Wir haben schon zwei Coaches gefeuert:

  • Ron Rivera / Panthers
  • Jay Gruden / Redskins

Nachdem Dan Quinn in Atlanta und Matt Patricia in Detroit bereits für 2020 bestätigt wurden, riecht es morgen bzw. in den nächsten Tagen nach maximal drei weiteren Entlassungen. Die heißesten Kandidaten sind eben Garrett und Marrone und Clevelands Freddie Kitchens. Bezüglich Marrone gab es gestern schon widersprüchliche Informationen – wobei die vertrauenswürdigste Quelle (Dianna Russini von ESPN) von einer schnellen Entlassung nach Spielende twitterte:

Es gilt als eher unwahrscheinlich, dass Pat Shurmur (Giants), Zac Taylor (Bengals) und Adam Gase (Jets) auf der Kippe stehen – auch Matt Nagy (Bears) und Mike Zimmer (Vikings) dürften zumindest für nächste Saison sicher im Sattel sitzen.

Natürlich könnte es im weiteren Verlauf auch noch zu Rücktritten z.B. aus Altersgründen kommen. Pete Carroll ist 68, Bruce Arians und Bill Belichick wären auch schon 67 und damit nicht mehr weit vom Rentenalter entfernt…

Bezüglich neuer Coaches kamen gestern Gerüchte von wegen Marv Lewis in Washington auf – was viel Spott heraufbeschwören dürfte. Ich halte die Idee für so übel nicht. Lewis kennt sich aus Bengals-Zeiten aus mit schwierigen Ownern, und er hat schon einmal eine dahinsiechende Franchise umgebogen – ohne jemals in der Free Agency groß einkaufen gehen zu dürfen. Dass es in Cincinnati nie zum Durchbruch reichte, lag u.a. auch daran, dass sich gleich 2x zum dümmsten Moment sein QB verletzte.

Bezüglich Rivera ließ Ben Allbright durchblicken, dass der Mann bereits eine Anstellung im Sack hat:

Auch an der GM-Front scheint es schon zu brodeln. In Washington soll GM Bruce Allen abgesägt werden – ein Move, der im Paket mit einer Marv-Lewis-Anstellung natürlich Sinn machen würde, nachdem Allen sich seit Jahren sowieso mehr (und erfolglos) um den Stadion-Deal kümmerte als um den Redskins-Kader.

Und – und das kommt überraschend: In Cleveland scheint GM John Dorsey nicht mehr sicher im Sattel zu sitzen. Gestern deutete Tony Pauline massive Unstimmigkeiten in der Browns-Organisation an: Dorsey stehe zu Kitchens, während Owner Haslam Kitchens lieber heute als morgen entsorgen würde – und im Zweifelsfall Dorsey/Kitchens entweder brutal beschneiden oder über die Klinge springen lassen würde.

Sunday Night Game

Seattle Seahawks (11-4) – San Francisco 49ers (12-3). Das letzte Spiel der Regular Season – und es ist eines mit gewaltigen Implikationen:

  • Der Sieger gewinnt die NFC West und hat im Fall der Niners den #1 Seed sicher (Seattle hat nur noch geringe Chancen auf die #1 und wäre höchstwahrscheinlich mit Sieg die #3).
  • Der Verlierer ist die #5 der NFC und muss nächste Woche cross-country zu den Eagles oder Cowboys fahren.

Also kein Druck für beide…

Die Partie ist auch deshalb so faszinierend, weil beide Teams in der zweiten Saisonhälfte mehr und mehr Risse gezeigt haben – sie sind beide 2-2 im Dezember mit überraschenden Pleiten gegen Außenseiter wie Arizona oder Atlanta.

Vor allem Seattle ist ein ganz kurioses Team: Ihr Punktverhältnis ist nur +12, nachdem sie sogar gegen schwache Mannschaften meistens nur knapp gewinnen konnten – und im Power-Ranking liegen sie nur auf Platz #16. Ihre 11-4 Bilanz wird in die Höhe getrieben von einem 10-1 Record in One-Score Games – sie steht also auf wackeligen Beinen.

Ihre Offense ist nur Mittelmaß, die Defense vielleicht noch nichtmal ganz – und Headcoach Pete Carroll coacht das Spiel wie ein Dinosaurier, der nicht mitbekommen hat, dass sich die Welt verändert hat, seit er vor sechs Jahren zum letzten Mal Selbstanalyse betrieben hat.

Im Prinzip kommen die Seahawks nur so weit wie sie QB Russell Wilson trägt – aber das kann verdammt weit sein! Wilson spielt bis auf ein paar Wackler in der zweiten Saisonhälfte eine atemberaubend gute Saison – trotz banalem Receiving-Corps, trotz unterirdischer Offensive Line und trotz eines Laufspiels, das permanent den Ball wegfumbelt. Die Probleme sind so groß, dass man unter der Woche das Maskottchen RB Marshawn Lynch reaktivierte um den Ausfall von RB Carson zu kompensieren!

San Francisco seinerseits tendiert manchmal dazu, zu konservativ zu spielen, doch die Offense um QB Garroppolo hat in den letzten Wochen besser zu sich gefunden und hatte mehrere extrem gute Spiele, in denen sie den einen oder anderen Wackler der Defense gut kompensieren konnte.

Die Schlüssel in dieser Partie dürften sein:

  • Kann Russell Wilson hinter seiner Offense Line (LT Duane Brown fällt aus) gegen den mächtigen Pass-Rush der Niners (bei denen DE Ford fehlt) überleben?
  • Findet Garroppolo die Nahtstellen in der oft wackeligen Seahawks-Coverage, wo vor allem die Linebacker ein Problem in Deckung darstellen?

Im von den Defenses dominierten „Hinspiel“ hatte Garroppolo eine Partie zum Vergessen – wäre er nur halbwegs präsent gewesen, San Francisco hätte das Spiel locker gewonnen. Ergo sind für mich die Niners heute recht deutlich zu favorisieren – eine Deklaration, die mich aber in Vergangenheit schon des öfteren hat alt aussehen lassen, denn die Seahawks sind in ihrem Heimstadion mit diesen lauten Fans nie ganz zu unterschätzen.

3 Kommentare zu “Sonntagsvorschauer 2019 – Woche 17

  1. Die Browns können offenbar nicht aus ihrer Haut…

    Analytics Sashi mit Schimpf und Schande raus, jetzt soll der Football Guy Dorsey schuld sein. Es wird nie besser dort.

  2. In der Browns-Glaskugel sehe ich:
    Dorsey und Kitchens bekommen morgen ihre Exit-Papers, als GM kommt die In-House-Lösung Eliot Wolf. Der holt seinen alten Buddy aus GB-Zeiten Mike McCarthy als HC.
    Aufgrund des SB-Hangovers der Ravens holen die Browns 2020 zum ersten Mal die AFC North mit 10-6 und ziehen in die Playoffs ein.

  3. Pingback: NFL 2019, Woche 17: Frühschicht im Liveblog | Sideline Reporter - Eier, wir brauchen Eier!

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