Tampa Bay Buccaneers in der Frischzellenkur

Wenn ich mir die Sezierstunde durchlese, dann haben die Buccs auf der Abwehrseite viel Erwartetes gemacht: Defensive Line, Linebackers, Safety. Ganz viel need-Picks. Ich schrieb übrigens:

Wenn ich mir die Ends im heurigen Draft anschaue, dürften die Buccs schon den Taxi-Schläger Adrian Clayborn im Hinterkopf haben.

ÜBERBLICK

#20 DE Adrian Clayborn (Iowa)
#51 DE Da’quan Bowers (Clemson)
#84 LB Mason Foster (Washington)
#104 TE Luke Stocker (Tennessee)
#151 S Ahmad Black (Florida)
#187 RB Allen Bradford (USC)
#222 CB Anthony Gaitor (FIU)
#238 TE Daniel Hardy (Idaho)

Gesagt, getan. Clayborn war der Buccs-Pick an #20, obwohl noch klangvolle Konkurrenz im Pool war. Clayborn hat Probleme mit einer Lähmung im Arm, die ihn zwar nicht am Schlägern hindert, dafür aber womöglich eindimensional macht – er wird vielleicht nur auf einer Seite in der Line volle Leistung bringen können.

Der großartige Pick ist jener von DE Da’quan Bowers, der noch im Jänner als #1-Pick galt und dann wegen Arthritis-Risiko an #51 durchgereicht wurde. Bowers ist explosiv und sollte massive Verbesserung im Pass Rush bringen – allerdings womöglich für nicht allzu viele Jahre, denn die Verletzung ist chronisch. Trotzdem: Rein von der Idee ein starker Pick. Defensive Lines bauen halte ich für eine immergute Strategie. Und Tampa ist gut darin: Die ersten beiden Picks 2010 waren Defensive Tackles. Die ersten beiden Picks 2011 waren Defensive Ends.

In Runde #3 kam mit Mason Foster ein Linebacker. Gute Wahl, denn die Buccs haben keine Mikes mehr im Kader.

Die Secondary wurde spät angegangen. Mit Safety Ahmad Black von Florida kommt ein Lokalhero, allerdings einer, den man besser nicht auf die kräftigeren Tight Ends abstellt, denn 83kg sind NFL-Fliegengewichtsklasse. CB Gaitor sagt mir nichts, aber die Defensive Backs können jede Hilfe gebrauchen.

Die Offense wurde mit zwei Tight Ends und einem Running Back angegangen. Kein Offensive Liner? Riskante Taktik, aber immerhin gilt TE Luke Stocker als sehr guter Blocker.

Summa summarum

Es ist überhaupt ein Wunder, dass Tampa mit diesen Lücken im Kader eine solche Saison hingelegt hat. Der Draft 2011 hat ganz klar an einigen Schwachstellen angesetzt und vor allem in der Defensive Line „logische“ Picks gebracht.

Klar ist auch: Linebackers, Secondary und vor allem Offensive Line werden weiterhin Problemzonen bleiben, sollte nicht via Free Agency Bewegung kommen. Die Defensive Line hat vorerst ausgesorgt, zumindest wenn alle einschlagen wie gedacht. Aber Tampa kann es sich nach zig Flops nicht leisten, dass Clayborn und Bowers fehlschlagen.

Schlussfazit: Solide Draft-Strategie, denn alle Lücken konnten per definitionem nicht gestopft werden.

Ein Kommentar zu “Tampa Bay Buccaneers in der Frischzellenkur

  1. Sehr gute Draft von den Bucs imo. Bowers ist wenn ich das richtig verstanden habe mehr ein Risiko weil das Knie keine 10 Jahre hält. Aber für 5 Saisons ist Bowers als 2nd rounder top. Clayborn? Viele meinen, die Bucs hätten eher Cam Jordan draften sollen, wegen seiner Lähmungsgeschichte. Zweimal Risiko, aber wenn die beiden gesund bleiben, haben die Bucs eine Top D-Line und haben in der NFC South gute Chancen.

    Stocker müsste auch eine gute Draftentscheidung sein, weil die O-Line Blocking Unterstützung braucht. Grade B, weil beide D-Liner verletzungsanfällig sind.

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