Neujahrs-Vorschau 2020

Prost 2020!

Ob sich die Welt angesichts solcher Aussagen schon noch gleich weiterdreht?

Not sure.


Da ist man doch froh, dass eines der Dinge, auf die man im letzten Jahrzehnt zählen konnte- das Chaos bei den Cleveland Browns – 2020 weiterzugehen scheint, denn gestern wurde GM John Dorsey, der aus erstaulichem Draft- und Salary-Kapital ziemlich wenig gemacht und Cleveland schon vor den Contract-Extensions von Baker Mayfield oder Myles Garrett in Cap-Bedrängnis gebracht hat, gefeuert – womit der Franchise der x-te Richtungswechsel bevorsteht: Vom Komödiantenstadel zu Analytics-Sashi zu Anti-Analytics-Dorsey zu ????????

Ist Paul DePodesta der neue starke Mann, nachdem seine beiden Coaching-Favoriten McDermott & Stefanski in den letzten Jahren in Cleveland jeweils von anderen Stellen blockiert wurden? Oder ist es eine ganz neue Kombination wie das Foxboro-Paket McDaniels/Ziegler?

Was immerhin unterhaltsam ist: Alles, was in den letzten 12 Monaten in Cleveland schiefgelaufen ist, beginnt langsam durchzusickern – z.B. OffCoord Monken, der ganz offen über den traurigen Zustand der Mannschaft unter Freddie Kitchens referiert. Wie es in Cleveland weitergeht – who knows?


Und damit zum Sportlichen des Tages.

Der Auftakt ins Sportjahr 2020 ist in der Alpenregion natürlich vom Neujahrsspringen in Garmisch dominiert – der US-Sport Maniac hingegen fiebert am Neujahrstag stets den großen Bowls im College-Football entgegen.

Heute schließt z.B. die New Year’s Six ab – mit dem prestigeträchtigen Rose Bowl in Pasadena (23h MEZ) und dem Sugar-Bowl in New Orleans. Diese beiden Bowls haben sich übrigens sogar innerhalb des New Year’s Six-Verbunds eine Sonderstellung ausgehandelt: Sie haben fixe Sendeplätze am 1.1., die sogar eine Verschiebung des Playoffs notwendig machen, wenn nicht sie selbst die Austragungsorte sind (nächstes Jahr sind wieder Rose-Bowl und Sugar-Bowl dran).

Die Rose-Bowl ist das traditionsreichste Bowlspiel in den USA. Die Partie wird im Grundsatz seit 1916 ausgetragen – seit Anfang der 1920er Jahre dann in der „Schüssel“ von Pasadena, die Europäern auch als Austragungsstätte des unsäglichen WM-Endspiels 1994 („Roberto Baggio the sky ist he limit“) bekannt ist. Das Ambiente mit dem Kickoff bei Sonnenschein und dem Spielen hinein in den kalifornischen Sonnenuntergang ist ein ganz spezielles und jedes Jahr wieder berührend.

Anders als den meisten Beobachtern liegt mir recht wenig an der Bedeutung von Pac-12 vs. Big-Ten als Ansetzung in der Rose-Bowl. Persönlich würde ich jedes Jahr eines der Semifinals des College Football dort austragen – oder gar das Endspiel! Alabama vs. Clemson als Rose Bowl wäre mir zehnmal lieber als Wisconsin vs. Oregon. Aber: So be it – und wie es den Kollegen geht, werden sie uns gleich weiter unten mitteilen.

Hier die vier Bowls von heute – alle zwischen zwei jeweils gerankten Mannschaften, alle im ESPN-Player zu sehen:

Outback Bowl: #12 Auburn – #18 Minnesota (19h)
Citrus Bowl: #13 Alabama – #14 Michigan (19h)
Rose Bowl: #6 Oregon – #8 Wisconsin (23h)
Sugar Bowl: #5 Georgia – #7 Baylor (02h45)

Auch im neuen Jahr ein Frage-Antwort Spiel zur Bowl-Season. Auch im neuen Jahr bleiben die wandelnden College-Football Lexikone Jan Weckwerth (@giannivanzetti / Triple Option Blog) und Christian Schimmel (@Chris5Sh / u.a. Der Draft) die ausgefragten Subjekte.

Outback Bowl

#1 Was hat das lange in der Versenkung verschwundene Minnesota dieses Jahr so stark gemacht?

Jan Weckwerth: Obwohl die Defense ebenfalls viele überrascht hat, sind die Gründe für die sensationelle Saison der Gophers vor allem in der Offense zu suchen (die nach SP+ eine der Top 10 des Landes ist). HC P.J. Fleck und sein OC Kirk Ciarrocca (der nun als ‚Belohnung‘ von Penn State abgeworben wurde) haben dabei schematisch nichts Außergewöhnliches veranstaltet, sondern vertrauen auf die Execution.

Aus einer lauflastigen Basis mit gleich drei RBs (vermehrt im Inside Running, mit gelegentlichen Pitch & Sweep Plays) callen sie regelmäßig RPOs, die so gut funktioniert haben wie bei kaum einem anderen Team. Das liegt zum einen an QB Tanner Morgan, der sich gegenüber 2018 enorm verbessert hat, wie es kaum jemand vorhersehen konnte. Seine Genauigkeit auch bei tiefen Bällen war teilweise schon beeindruckend.

Zum anderen sind hier natürlich die beiden Top-WRs Tyler Johnson und Rashod Bateman zu nennen. Für Johnson habe ich schon lange eine Schwäche, da er die kleinen Dinge des Receiver-Spiels so gut verinnerlicht hat, vor allem ist er ein absolut exzellenter Route Runner. Johnson kommt diese Saison häufig aus dem Slot. Bateman ist eher der spektakuläre big play guy, der außen spielt und gerade bei vertikalen Routen extrem schwer zu covern ist. Bateman verfügt über herausragende Hände und hat fast jedes Spiel einen Highlight-Catch drin. Wer am frühen Neujahrsabend mindestens einmal mit offenem, Mund dasitzen möchte, dem empfehle ich daher den Outback Bowl.

Citrus Bowl

#2 Wie hoch schätzt du die Gefahr ein, dass Alabama hier unmotiviert rauskommt und damit die Partie entwertet?

Christian Schimmel: Durchaus gegeben. Es erinnert von den Umständen ein wenig an 2013. Alabama kam damals mit 11-1 und nur durch die berühmte „Kick 6“ Niederlage gegen Auburn als #3 als hoher Favorit gegen die #11 in die Partie und verlor deutlich 45:31. Es war das letzte Jahr vor den Playoffs und man merkte der Crimson Tide die Enttäuschung an. Mit dem Anspruch von Alabama hast du in solchen Bowls wenig zu gewinnen, zumal es das erste Mal seit der Saison 2010 eben kein Major Bowl ist.

Jan Weckwerth: Die Gefahr halte ich für durchaus gegeben, wobei entsprechende Präzedenzfälle schon eine Weile zurückliegen. Schließlich war Alabama seit Einführung der Playoffs 2014 jedes einzelne Mal vertreten. Im Jahr davor ließen sie sich nach dem legendären Kick-Six-Spiel allerdings ziemlich unmotiviert von einem nicht unbedingt übermächtigen Oklahoma um QB Trevor Knight im Sugar Bowl verprügeln.

Was mir allerdings Hoffnung macht, ist die Tendenz, dass offenbar eine ganze Menge der Stars nicht auf dieses Spiel verzichten. Nur CB Trevon Diggs und OLB Terrell Lewis sind – Stand jetzt – sicher nicht dabei. Die WR-Truppe um Jerry Jeudy, Henry Ruggs und DeVonta Smith will angeblich auflaufen, ebenso wie die Top OT Prospects Wills und Leatherwood und RB Harris. Sieht man von Tua ab, ist offensiv also alles am Start. Die Defense war schon vorher ersatzgeschwächt und litt unter geringer Depth, so dass man da schauen muss.

Wir müssen natürlich abwarten, ob sich der eine oder andere Spieler nicht doch noch spontan umentscheidet. Auf der anderen Seite ist Michigan in den vergangenen Saisons unter Jim Harbaugh auch nicht unbedingt dafür bekannt, ihre Bowl Games mit überbordender Motivation zu bestreiten.

Ich werde daher auf jeden Fall mit dem Outback Bowl beginnen und bei Bedarf mit einem halben Auge den Citrus Bowl verfolgen.


#3 Gibt es für Alabama eigentlich eine Sache, mit der man sich die verkorkste Saison 2019 mit verpassten Playoffs und Tua-Verletzung schönreden kann?

Christian Schimmel: Sportlich gesehen nicht wirklich. Dafür wachsen die Trauben in Tuscaloosa schlicht zu hoch. Trösten kann man sich, dass Joe Burrow Senior ist und die offensive Qualität von LSU vielleicht viel mehr mit dem Quarterback als mit Schemes zu tun hat. Die Tigers müssen das erstmal bestätigen.

Ansonsten wird es kuschlig an der SEC Spitze, Texas A&M und Auburn wollen längst den Platz an der Spitze. Man hat sich so sehr an die Dominanz der Saban-Teams gewöhnt, dass sich zwei Niederlagen wie ein echter Ausreiser anfühlen. Gerade deswegen gilt. Alabama geht nirgendswohin ist für 2020 in jedem Fall einer der Top Favoriten.

Jan Weckwerth: Eigentlich nicht. Alabama war wie immer Topfavorit (neben Clemson) und hat zum ersten Mal die Teilnahme an den Playoffs verpasst. Das allein reicht in Tuscaloosa schon für verkorkst, und da ist die Tua-Verletzung noch nicht einberechnet.

Wenn ich etwas Optimismus suchen müsste: Man war bei beiden Niederlagen nicht wirklich unterlegen und hätte mit eins, zwei Bounces in die andere Richtung im Halbfinale gestanden. Zudem hat gerade Star-ILB Dylan Moses bekanntgegeben, 2020 nach Alabama zurückzukehren. Moses hatte sich vor der Saison das Kreuzband gerissen und wird kommendes Jahr in einer jungen und unerfahrenen Front-7 ein absoluter Schlüsselspieler sein. Frage bleibe natürlich, wie man nach Tua in der Offense auftreten wird. Egal, wer QB spielen wird, es dürfte wieder etwas mehr in die Richtung der alten Tide-Offenses tendieren.


#4 Was muss bei Michigan passieren, damit es vielleicht 2020 was wird mit Big-Ten Titel und Playoffs?

Jan Weckwerth: Puh, das ist eine einfache und schwierige Frage zugleich. In einfach: Endlich die Nemesis Ohio State schlagen. Das grundlegendere Problem ist, dass Michigan trotz großer Erfolge im Recruiting seine Pferdestärken nicht so recht aufs Feld kriegt, gerade in der Offense. Und so sehr ich die Defense von Don Brown schätze, bekomme ich doch manchmal das Gefühl, dass es keinen Plan B gibt, wenn die Execution des Gegners überlegen ist (was zugegebenermaßen selten vorkommt).

Hoffnung macht die Entwicklung der Offense unter dem neuen OC Josh Gattis in den letzten Wochen, nachdem der Saisonauftakt total verpatzt war. Hier wird viel davon abhängen, wer nächste Saison QB spielt und wie viele der Top-WR für ein weiteres Jahr in Ann Arbor zurückkehren.

Mittlerweile spielt wohl auch die Psyche eine nicht ganz unwesentliche Rolle. Eventuell wäre hier mit professioneller Hilfe anzusetzen, nur weiß ich nicht, ob Harbaugh dafür der Typ ist.

Rose Bowl

#5 Rose Bowl – mein Lieblingsambiente im College Football. Wie geht es dir, wenn in Pasadena in den Sonnenuntergang hinein gespielt wird?

Christian Schimmel: Wir haben das ja den SofaQuarterbacks College mehrfach beschrieben. Es gibt für mich kein besseres Setting – zumal, wenn wir ein klassisches Setting BIGTen gegen PAC12 haben. Das Stadion, der Zeitpunkt des Ankicks, diese unfassbar lange Tradition und die meist großen Namen, die sich gegenüberstehen. Es ist fantastisch, gerade für einen ausgewiesenen Sport-Romantiker wie mich. Es gibt wenige Dinge, die mich im College Football auch nur annähernd so packen wie dieses Spiel.

Jan Weckwerth: Es gibt nichts Größeres. Als du mir die Frage schicktest, habe ich überlegt, wann ich meinen ersten Rose Bowl live gesehen habe. Ich glaube es war die 2000er Version (Stanford vs. Wisconsin mit einem überragenden Ron Dayne). Früher war es in Europa ja schwierig, an Livebilder heranzukommen.

So oder so, seit Beginn an hat mich dieses Spiel fasziniert: die perfekte Mischung als Geschichte und Tradition, Ambiente und sportlicher Relevanz. Wer die Bilder von oben nicht eindrucksvoll findet, dem ist nicht mehr zu helfen.

Daher kann ich bei aller sportlichen Bedeutung der Halbfinals den Rose Bowl am meisten genießen, wenn traditionell ein Big Ten Team und ein Pac-10 bzw. Pac-12 Team aufeinandertreffen – auch wenn wir ein Duell der beiden Champions wohl nur noch selten erleben werden. Mir ist bewusst, dass der größte Rose Bowl aller Zeiten eine andere Konstellation besaß, aber dennoch: Neujahr, Rose Bowl, Wisconsin gegen Oregon – besser wird’s nicht.


#6 Um mal kurz Oregon vorzustellen, das jetzt vom ehemaligen Alabama-Assistenten Mario Cristobal gecoacht wird: Wie viel ist eigentlich noch übrig von den großen „Ducks-Offense“ der Chip-Kelly/Mark Helfrich-Ära?

Jan Weckwerth: En detail kann ich dir das nicht sagen. Von den Schemes und Playcalls sind schon deutliche Unterschiede festzustellen, ebenso vom Tempo. Die Offenses von Chip Kelly verfügten ja nicht unbedingt über ein besonders dickes Playbook, sondern schafften es aufgrund des enormen Tempos zwischen den Spielzügen und dem Speed der Skill Player immer wieder, die Defenses zu überfordern und kleinen Flitzern den Ball in space zukommen zu lassen.

In Cristobals Offense sind einige Momente im Inside und Outside Zone Running ähnlich, und ganz haben sich die Präferenzen bei den RB-Typen auch nicht verschoben, dem Passing Game würde ich aber doch eine größere Variabilität zuschreiben.

Doch wie gesagt, für genauere Aussagen müsste ich da noch einmal genauer ins Tape schauen.


#7 Oregons Patrick Herbert: 1st Rounder oder total überhyptes Prospect?

Jan Weckwerth: Es ist ja nicht einmal ausgeschlossen, dass er beides ist. Für meinen Geschmack hat Herbert ein wenig zu viel Kritik abbekommen. Erfahrungsgemäß passiert das häufiger, wenn QB Top Prospects überraschend für ihre Senior Season zurückkehren oder noch anderes als nur Football im Kopf haben. Auf Herbert trifft beides zu.

Er hat seine Schwächen, die vor der Draft sicherlich genauestens evaluiert werden (insb. das Verhalten unter Druck aber auch das schnelle Lösen von einem Read zum nächsten). In anderen Punkten hat er sich gegenüber 2018 verbessert (etwa die Accuracy). Bei allen Schwächen kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Herbert aus der ersten Runde fällt. Ein großer kräftiger und zugleich mobiler QB mit Rocket Arm wird in der heutigen QB-needy NFL immer frühes Interesse hervorrufen.


#8 Sehen wir in der Rose Bowl die beiden besten Offensive Lines im Lande?

Jan Weckwerth: Meiner Meinung nach nein. Oregons gehört dazu, als zweite würde ich persönlich die Line von Georgia wählen. Den Joe Moore Award für die beste Line im College Football hat übrigens LSU gewonnen, wobei ich nicht sicher bin, wieviel ein gewisser Joe Burrow dazu beigetragen hat (auch wenn das sicherlich ebenfalls eine hervorragende O-Line ist). Wisconsins gehört sicherlich zu den Top 10 und im Runblock zu den Top 3. Es ist ja schon überragend, dass die Line immer wieder Löcher für Jonathan Taylor aufblocken konnte, obwohl wirklich jeder wusste, dass er den Ball bekommen würde. Im Passblock sehe ich dagegen andere Lines etwas besser und somit variabler aufgestellt.

Oregons Line ist dagegen einfach nur pervers. Mit LT Penei Sewell hat man den vielleicht besten Liner des Landes in seinen Reihen, ein ultraphysischer Koloss mit einer Fußarbeit und Beweglichkeit, wie man sie schlicht nicht von O-Linern gewohnt ist. Für Sewell gab es in TV-Liveübertragungen Zusammenstellungen von Highlight Plays. Welcher O-Liner kann das schon von sich behaupten? Der Rest der Line ist ebenfalls durchgehend bockstark besetzt. Würde mich keinesfalls wundern, wenn alle fünf in den nächsten Jahren in der NFL spielen werden.

Sugar Bowl

#9: Georgia Bulldogs: Was muss Kirby Smart nächste Saison ändern, damit er nicht bald das Stigma des „ewigen Zweiten“ bekommt, der nichtmal dann durchkommt, wenn die Nemesis Alabama mal strauchelt?

Christian Schimmel: Er muss eine Meisterschaft gewinnen. So einfach ist das. Smart hat bereits in seiner zweiten Saison (2017) die SEC East gewonnen, übrigens genauso wie Vorgänger Mark Richt. Dieser sollte in 15 Jahren danach dann nur noch eine weitere SEC Meisterschaft holen.

Es sind oft Nuancen. Ein schlechter Tag wie das 17:20 in zweifacher Verlängerung gegen South Carolina reichen da schon, um aus dem Rennen zu sein. LSU war stand heute für alle zu stark. Vielleicht muss Smart in der Offense noch mehr auf das Passing Game bauen. Wenn es in den letzten Jahren eine Schwäche gab, dann diese. Die Teams waren alle eher auf den Lauf ausgerichtet. Smart hart das Recruiting zudem noch einmal auf ein neues Level gehoben. Lagen die Bulldogs bei Richt in aller Regel um Platz 10, unter dem neuen HC standen am Ende die Platzierungen 3,1,2, 2020 liegt die Klasse auf 4. UGA wird weiter an der Spitze bleiben.


#10 Wie geht es dir mit der University of Baylor: Negative Gefühle nach der noch nicht so alten Art-Briles-Geschichte, oder positive Gefühle ob des coolen Typen Matt Rhule auf HC?

Christian Schimmel: Es ist unglaublich kompliziert und eine schwarz-weiß Analyse ist, wie so oft, alles andere als zielführend. Es spielen einfach so viele Faktoren in die Wahrnehmung. Letztlich muss ohnehin jeder für sich entscheiden wie er gewichtet. Für mich werden die Bears den Makel dieses widerwärtigen Skandals so schnell nicht los. Das Auftreten der Familie Briles, die es ablehnte jegliche Verantwortung zu übernehmen, bringt mich ehrlich gesagt auch heute noch zum Kochen, wenn ich nur darüber schreibe. Zumal sich die Beiden, Art und sein Sohn, schnell in andere Jobs gestürzt und sich letztlich noch versucht haben, als Opfer der ganzen Causa zu stilisieren, was ihnen aber erstaunlich- wie glücklicherweise, nicht gelungen ist.

Art Briles hat meine Abneigung nochmal verstärkt, als er direkt am Tag nach dem verlorenen Italian Bowl mit den Guelfi Firenze in die USA zurückgeflogen ist, so schnell wie nur irgendwie möglich. Moralisch wird das bezogen auf Baylor bei mir noch eine ganze Zeit hängen bleiben.

Davon ab kann ich in höchstem Maße respektieren was Matt Rhule und sein Coaching-Stab dort in den letzten Jahren geleistet haben. Es ist für mich der beste Coaching Job im gesamten College Football. Ein derart am Boden liegendes Programm so neu aufzubauen, dazu gehört etwas. Zumal Rhule, nach alle was man hört, ein ausgesprochen guter Typ sein muss. Auch der aktuellen Spielergeneration ist es zu gönnen. Du kommst nicht mit drei Purzelbäumen an die Spitze der BIG12 und der Einzug in den Sugar Bowl ist sportlich absolut verdient.

3 Kommentare zu “Neujahrs-Vorschau 2020

  1. Pingback: Kickoff zum NFL-Trainerkarussell 2020 | Sideline Reporter - Eier, wir brauchen Eier!

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