Am nächsten Morgen
Ein paar unsortierte Gedanken noch zum Spiel:
WR Jordy Nelson mit einem komischen Spiel. 9 Catches für 140yds schaut großartig aus und ist es auch. Aber Nelson hatte auch drei verblüffende Drops, mindestens zwei davon schmerzhaft, weil sie Drives gekillt oder Touchdowns gekostet haben. Spricht dafür, wie fantastisch der GamePlan der Packers war, dass es trotz dieser Individualfehler so krasse Stats hagelte.
DE Howard Green war mitentscheidend. Null Tackles, null Sacks. Aber Green war dafür verantwortlich, dass Roethlisbergers Pass im ersten Viertel zu kurz geraten ist, abgefangen und zum TD returniert wurde.
OLB Clay Matthews hat das Defensiv-Duell mit Troy Polamalu klar gewonnen. Ich hätte Matthews sogar in den MVP-Mix geworfen. Er war dafür verantwortlich, dass Pittsburghs Momentum drehte. Erst mit einem Energieanfall (abgefälschter Pass) und dann mit dem provozierten Fumble. Green Bay macht den TD und hatte 11 Punkte Vorsprung.
Ich wundere mich immer noch, warum Green Bay kurz vor Schluss nicht auf Touchdown gegangen ist. Sie hätten das Spiel eingetütet gehabt. Oder bei drei Punkten hätte Pittsburgh zum Sieg genau das Gleiche benötigt (Touchdown). Ich hätte ausgespielt. Aber letztlich war es egal.
Ich bleibe dabei: Pittsburgh hat das Spiel entscheidend mit-vergeigt. Drei Turnovers, von denen mindestens zwei nicht notwendig waren. Aber auch: Optische drückende Überlegenheit in den ersten 15-17 Minuten der zweiten Halbzeit. Daraus entsprangen 7 Punkte. Das war zu wenig. Die Big-Ben-ist-so-gut-wie-Brady-Rufe werden erst mal verstummen.
Und ich hätte gerne nochmal den Nelson-Catch im letzten Touchdown-Drive der Packers gesehen. Der, als Nelson rechts draußen am Boden den Ball gefangen hat. PIT hatte noch eine Challenge und ein Timeout. Ich denke, eine Challenge wäre es wert gewesen, da der Ball ziemlich Bodenkontakt zu haben schien. Stattdessen hatte Green Bay ein 1st down (statt Punt), und ein paar Plays später den Touchdown.
Lingerie Bowl VIII: Los Angeles Temptation 26, Philadelphia Passion 25.
Ah ja. Frau Aguilera nach dem Gekreische samt falschem Hymnentext:
I can only hope that everyone could feel my love for this country and that the true spirit of its anthem still came through.
True spirit. Meine Fresse. Die NFL täte seit Jahren gut daran, etwas weniger extravagante HymnensängerInnen aufzubieten. Das war nur die Spitze allen Übels heute Nacht.
Nach dem Spiel
[04h38] Ein paar Positives:
Die Saison ist zu Ende. Ganz ehrlich. Es wurde Zeit. Wenn du freitags und samstags nicht schläfst und dann sonntags bis 3-4h morgens Football schaust… Das schlaucht irgendwann.
Das Spiel. War nicht hochklassig, aber spannend bis zum Schluss. Und hat mir mit dem Ergebnis noch einen positiven Playoff-Record verschafft: 6-5, nach 3-5 vor den Conference Championships.
Die TV-Kanäle. Auch ganz ehrlich. Ich habe teilweise ARD verfolgt und ich fand es wie schon geschildert recht angenehm. Witte/Froberg ließen am Ende etwas nach. Aber dafür gab’s die Italiener. Rattenscharfes HD-Bild und eine Kommentatorenkabine, in der es so hoch herging wie seit dem WM-Halbfinale 2006 nicht mehr. Ugo Francisco Nava wird seine Stimme nun 1-2 Tage schonen müssen.
[04h32] Ein paar Negatives:
Offizielle Zuschauerzahl: 103.219 und damit kein neuer Rekord für Superbowls. Als Blamage darf man ruhig die Aktion werten, dass die NFL Tickets für nicht vorhandene Plätze verkaufte.
Die Hymne, Baby. Nicht nur das haarsträubende Geschrei von Mrs. Aguilera. Nope, Aguilera hat auch noch den falschen Text gesungen.
Die Siegerehrung. Wie jedes Jahr. Mit dem Stil der Amis, den Sieger zu prämieren, werde ich nicht warm.
[04h26] Man Of The Day: Ted Thompson, GM der Packers, derv or drei Jahren Favre rausgeekelt hat und Rodgers installierte. Thompson musste dafür erhebliche Hasstiraden ausstehen, aber Fakt ist: Rodgers hat nach 3 Jahren genauso viele Titel für Green Bay gewonnen wie Favre in seinen 16 Jahren Packers.
[04h19] Aaron Rodgers ist MVP. 426 PS für Rodgers.
Mark Murphy nimmt die Trophäe entgegen. Der CEO. As expected. Gerade hält McCarthy die Siegerrede. Trocken, dass der Staub aufgeht.
Das vierte Viertel
[04h05] Endstand Green Bay 31, Pittsburgh 25. Incomplete. Green Bay ist Superbowl-Champ. Und bitte sofort einen Herzschrittmacher in die La7-Zentrale!
Green Bay gewinnt die Super Bowl XLV, weil sie opportunistischer waren. 3 Turnovers erzwungen und daraus das Maximum gemacht: 3 Touchdowns. 21 Punkte. Pittsburgh war im dritten Viertel gefühlt haushoch überlegen, brachte aber nicht mehr als einen Touchdown zustande. Dann folgte der Fumble, weswegen OLB Matthews (nachdem er schon zuvor einen Drive per Energieanfall getötet hatte) im Prinzip den MVP-Titel verdienen könnte. Aus dem Fumble machte Green Bay den Touchdown.
Angesichts der massiven Verletzungen ist Green Bay der Titel absolut zu vergönnen. Nicht nur über die Saison viele Verletzungen. Auch heute: WR Driver, CB Shields und vor allem CB Woodson haben über weite Strecken massiv gefehlt.
Die Packers haben das Spiel trotzdem gewonnen. Aber Pittsburgh hat es ihnen zu einem großen Teil in die Hände gelegt.
[04h02] 1:55 Minuten für PIT. 1 Timeout. 87 Yards. Für die Overtime braucht es einen Touchdown und einen Shame-Suisham-Moment. Mit TD + P.A.T. gewinnt Pittsburgh. Alles andere bedeutet: Sieg Green Bay. Hoffentlich hält die Stimme des Kommentators.
[03h57] Green Bay 31, Pittsburgh 25. 2:07 vor Schluss ein FG, nachdem die Packers nahe der Goal Line das 4th down nicht ausspielen. Ich hätte ausgespielt. PIT hätte immer einen Touchdown zum Sieg gebracht. Jetzt ist es halt so, dass PIT einen TD machen MUSS. Wilder Drive, u.a. einem fantastischen Catch von WR Jennings nach einer Slant-Route.
[03h45] Green Bay 28, Pittsburgh 25. TD #17 Wallace,… und bei La7 kriegt einer gleich einen Herzinfarkt nach handgestoppten zweieinhalb Minuten Jubelarien.
Green Bay wirkte phasenweise etwas „Bend but don’t break“. Kaum Druck für Roethlisberger und ziemlich viel Platz für die Receivers. Erstaunlich, bei fast 10mins to go. Und dann ein einfacher Pass halblinks raus, und Wallce kann durchlaufen. Bei der 2pt-Conversion zwei Pitches und am Ende vollendet Randle El. Es bleibt spannend.
Und der Mann hat wieder Luft gefunden. Gott sei Dank, wir wollen alle, dass es so weiter geht 🙂
[03h31] Green Bay 28, Pittsburgh 17. TD Greg Jennings, 8yds-Pass. Sekundenlange Arien in der Kommentatorenkabine von La7.
Ereignisreicher Drive. Erst macht #87 Nelson einen haarigen Catch an der Sideline zum 1st down. Tomlin lässt das Schneuztuch stecken, aber auch wenn PIT nur mehr ein Timeout hat: Ich hätte geworfen. Das war haarscharf.
Dann wieder Nelson in Aktion mit einem haarsträubenden Drop (nicht der erste heute).
Zwei Plays später macht WR Nelson doch das 1st down, und mehr: Er bricht durch an die 3yds Line. PIT wird bestraft dafür, dass sie beide CBs in Nelsons Nähe auf Blitzroute schicken. Nelson ist völlig frei und hat gegen FS Clark leichtes Spiel.
Nach Sack gegen Rodgers macht Rodgers unter Druck den Wurf in den Winkel der Endzone. 21 Punkte nach Turnovers für die Packers. Unfassbar, dass Pittsburgh nur 7 Punkte aus eineinhalb Vierteln Überlegenheit schlagen konnte.
[03h25] BIG MOVE! BIG MOVE! Von links rauscht OLB Matthews herein und prügelt den Ball mit Helm und Körperwucht förmlich aus dem Arm von RB Mendenhall. #55 Bishop nimmt den Ball auf. PIT wäre in Reichweite von Punkten gewesen.
Das dritte Viertel
Klar dominiertes Viertel von Seiten der Steelers: „Nur“ 7-0 Punkte, aber vor allem sind sie jetzt mental obenauf. Falls jemand jemals den Wert von CB Woodson infrage gestellt haben sollte: Das ist der Gegenbeweis. Seit Woodsons Aus läuft Pittsburghs Offense ziemlich geschmiert. Green Bay leistet sich aktuell vor allem viel zu viele Strafen. Nicht einfache Strafen. Saudumme Strafen.
[03h17] Na also. Gab heuer eine Serie an bizarren Entscheidungen, aber die ist IMO eindeutig richtig. Packers müssen punten. Und die 15yds-Strafe nach dem Faustschlag von Tramon Williams dürfte noch mehr weh tun.
[03h15] Und dann kommt Mike McCarthy mit dem Fehler: Lässt einen glasklar inkompletten Ball challengen. Ich fress einen Besen, wenn der Ball komplett gegeben wird.
[03h11] Im Spielbericht wird über diese beiden Drives stehen: Then both traded punts. Beide haben ihre Chance, beide kriegen den Ball nicht über die gelbe Linie. WR #17 Wallace wird zweimal in Folge übel niedergeknüppelt. Nach dem Punt mittlerweile vertrautes Bild: Mal wieder ein Packer mit einem Personal Foul (#38 Williams). Unglaublich, was machen die jetzt?
[03h01] Und Matthews macht fast das Big Play. Fälscht einen Ball ab und macht fast die INT. Danach Lauf für -4yds und Sack. Drive abgewürgt und dann schlägt „Shame“ Suisham wieder zu. Field Goal drei Kilometer links danebengeschossen. Irgendwo im vierten Rang ist grad ein Fan glücklich geworden.
[02h58] Pittsburgh marschiert. Big Ben verpasst einen kilometerweit offenen Receiver auf alleiniger Flur in die Endzone, trotzdem wird das neue 1st down gleich danach gemacht. Green Bay braucht ein Big Play. Es wird Zeit für Clay Matthews – einer muss wieder das Feuer entfachen!
[02h49] Alle Pendel schlagen grad in Richtung Steelers aus. Im 5-WR-Set kann WR Nelson einen Ball nicht kontrollieren. Ein Play später kollabiert die Pocket, #92 Harrison begräbt Rodgers unter sich. Pittsburgh kann jetzt sogar die Führung übernehmen!
[02h44] Green Bay 21, Pittsburgh 17. Green Bay hat in den Selbstzerstörungsmodus umgeschaltet. 3-4 Strafen für mehr als 30yds. Pittsburgh hat nur mehr 50yds in die Endzone – und braucht 5 Plays. Es wird gelaufen, gelaufen, gelaufen. RB Mendenhall kriegt erst die Kamera an der Seitenlinie voll dahin, wo’s richtig weh tut. Und macht ein paar Augenblicke später den TD. Ein Loch aufgeblockt, so breit wie die Autobahn zwischen München und Nürnberg.
Rekord-Comeback in der Superbowl: Ende der 80er, Redskins gegen Broncos (10 Punkte).
[02h37] Kollege im Ohr. PULS 4 kriegt starke Kritiken. Reiterer angeblich on fire. Ob die Jungs aber so Gas geben wie die italienischen Kumpels, wage ich arg zu bezweifeln.
[02h36] Green Bay kommt fehleranfällig raus. Erst eine Reihe an Strafen. Dann 3rd and 6: Rattenscharfer Ball auf WR James Jones, der durchlaufen könnte. Und den Ball durch die Finger glitschen lässt… Für die Spannung ist das gut.
[02h33] CB Charles Woodson kommt in Trainingshosen aus der Kabine und muss krätig schlucken um nicht zu weinen. Botschaft: Spiel zu Ende. Für die Packers ist das verheerend.
Halbzeit
[02h27] WR Driver, CB Woodson und CB Shields sind questionable. Hmm…
[02h25] Halbzeitshow (hab nur mit einem Auge zugesehen): Naja. Ich bin Anfang 20er, aber mein Ding ist das trotzdem nicht. Sängerisch aber besser als Christina Aguilera, die aufgrund ihrer Performance noch durch die Medien geprügelt werden wird. Nicht nur fürchterlich gesungen, sondern sogar falsch. Und irgendwo kann eine Sängerin mitfühlen…
[02h20] Ungut für Green Bay: CB Woodson und CB Shields sind vorerst ausgeknockt. Pittsburgh hat die Schwächen gegen Halbzeitende ausgenutzt. Das kann noch interessant werden.
Das zweite Viertel
[02h06] Halbzeit Green Bay Packers 21, Pittsburgh Steelers 10. Brutal wichtiger Anschluss-Touchdown kurz vor der Pause. Im Prinzip lief es lange Zeit so, dass Green Bay die Passempfänger eiskalt abdeckte und das sensationell gut machte. Das Laufspiel wurde meist im Ansatz vernichtet. Druck brauchte es nur bedingt. Im letzten Drive warf Roethlisberger schneller. WR Randle El zeigte als Erster mit seinem Rumpelstilzchen-Tanz, dass noch Leben drin ist. Dann folgte der TD.
Green Bay kriegt in Viertel #3 als Erstes den Ball. Bisher eine beeindruckende Vorstellung der Offense. Nach einem halben Viertel Suche spielten die Packers erst mit einer I-Formation, gegen Ende der Halbzeit plötzlich auf Spread Offense zu wechseln. Die Steelers mit vielen zusätzlichen Pass-Rushern, aber sie kommen nicht schnell genug durch und Rodgers findet seine Leute schnell.
Pittsburgh ist aus noch nicht tot. Aber alle drei Mannschaftsteile müssen eine Schippe Testosteron zulegen.
[01h58] Green Bay 21, Pittsburgh 10. Woodsons Ausfall ist bitter. Green Bay verstärkt zwar den Druck, aber in der Endzone ist WR Hines Ward trotzdem weit offen und Roethlisberger kriegt den Ball noch rechtzeitig an. 7 Plays, 77yds und die Message ist klar: Die Steelers bleiben gefährlich.
[01h55] Routinierstreffen in der Packers-Kabine: Nach WR Driver muss jetzt auch CB Woodson nach einer atemberaubend guten Pass-Abwehr an der Goal Line raus.
[01h52] Harhar. Da haben Leute Tickets gekauft, für die es im Stadion gar keine Sitze gibt. Tickets für gepflegte $800. Jetzt zahlt die NFL den Leuten das DREIFACHE zurück. So kann man auch seine Kröten verdienen.
[01h47] Green Bay 21, Pittsburgh 3. Was zum Mitdenken. Green Bay kommt nach der INT mit einer Spread Offense raus, mit 4 WR und RB. Rodgers hat immer einen Receiver offen. RB Starks mit einem Energieanfall über die rechte Seite. Und dann der TD-Pass: Rodgers hat trotz fehlender Zusatzblocker viel Zeit, wirft einen lockeren Pass auf WR Jennings, der von links reinschneidet. In der Nähe sind drei Steelers (u.a. Farrior, Polamalu), aber keiner ist nahe genug dran. Jennings holt sich zwei blaue Flecken an der Goal Line – und die sechs Punkte. Das Pendel ist bedrohlich gen Green Bay ausgeschwenkt.
[01h42] Die Pittsburgh Steelers müssen extrem variieren, um überhaupt Yards zu machen. Die Packers-Defense zwingt der Offense das Spiel auf, gibt nur wenig Handlungsmöglichkeiten, tackelt sicher, ist aber bei 3rd downs zweimal offen. Das Laufspiel wird großteils im Ansatz abgewürgt. Und dann folgt die INT nach Pass über die Mitte. CB Bush fängt den Ball ab. Es läuft alles gegen die Steelers.
[01h24] Green Bay 14, Pittsburgh 3. Die Steelers schreiben an. Pittsburgh mit einer Serie an verwerteten 3rd downs, u.a. einem starken Scramble von QB Roethlisberger ein paar Sekunden, nachdem er sich das Knie gehalten hatte. Auffällig: PIT hat das Laufen über die Mitte eingestellt, über rechts geht auch nix. Der RT Flozell Adams ist verletzt raus. Pittsburgh siebte (!) Offense-Line-Kombination ist aktuell auf dem Feld.
Nur zur Veranschaulichung: PIT mit 13 Plays für ganze 49yds in diesem Drive. Es geht langsam und jedes Yard kostet Schweiß.
Das erste Viertel
Ein erstes Viertel, in dem beide Offenses sehr unrhythmisch begannen. Als erstes haben die Packers sich reingebissen, als sie immer wieder die I-Formation (u.a. auch die Strong-I) eingeführt haben. Pittsburgh hatte in der Folge Probleme, zu Rodgers durchzukommen. Rodgers warf schneller, bzw. nach Play-Action zu seinen Running Backs. Nach dem TD wollten die Steelers gleich tief gehen, aber Roethlisbergers Wurfbewegung wurde gestört. 14-0 ist happig. Und Roethlisberger, trotz Scramble, geht nicht ganz rund.
[01h07] Green Bay 14, Pittsburgh 0. Erster Spielzug. Roethlisberger mit Playaction, will links das Feld tief runterwerfen. DE #99 Cullen Jenkins DE #95 Howard Green walzt sich durch und just im Moment des Abwurfs kriegt Jenkins Green Zugriff auf Big Bens Wurfarm. Dadurch gerät der Ball 7-8yds zu kurz, fällt dem Safety #36 Nick Collins wie ein Kissen in die Arme. Collins mit einem intelligenten Return über 37yds in die Endzone. Ganz böse.
[01h03] Green Bay 7, Pittsburgh 0. Und ein paar Plays später sind die Packers in der Endzone. Rodgers ist schnell auf den Füßen, bringt erst unter Druck zwei Pässe an die Running Backs. Dann, an der 30yds Line ein ziemlich „gelupfter“ Ball nach wiederholter Playaction die rechte Seite runter, bei 3rd and 1 tief gegangen, auf WR #87 Nelson. Der Cornerback hält, aber keine Flagge. Wurscht. Nelson fängt das Ei. Und in der La7-Kabine geht es rund, als hätten die Italiener grad die Fußball-WM gewonnen. Wirklich sehr, sehr geil, was da abgeht. Von den Bildausfällen, für die die ARD offenbar nichts kann, ist bei La7 (ebenso das Bild vom World Feed) nichts zu merken.
[00h56] Green Bay bringt in der Offense jetzt hauptsächlich Formationen mit 3 WRs/2 RBs oder 2 WRs/1 TE/2 RBs, wobei häufig der zweite Running Back per Motion als Vorblocker herangezogen wird. Damit klappt es etwas besser. Rodgers kann etwas schneller werfen, das Laufspiel über RB Starks ist gleich eine Spur effizienter. Green Bay beißt sich in das Spiel.
[00h44] Die Steelers-Defense ist bisher sehr aggressiv, schickt häufig Leute auf Blitz-Routen und zerbröselt auch innen die Offense Line. Rodgers hat wenig Zeit, muss überhastet werden. Klappte einmal für großen Raumgewinn, ansonsten viele Incompletions. Steelers-Defense scheint, die Snap Counts runterzuzählen. Meist 0,01 Sekunden nach dem Snap kreuzen 4-5 Steelers die Anspiellinie. Das geht sogar so weit, dass Pittsburgh schon Strafen für Offsides kassierte.
[00h38] La7 zaubert eine unfassbare Performance hin. Gnadenlos, wie das komplette Football-Vokabular durchgeprügelt wird (was im Italienischen nochmal so putzig klingt). 1A-HD-Bild und zwei Kommentatoren… Gus Johnson in Hochform ist da nix gegen. Sich überschlagende Stimmen beim Fumble Williams nach dem Punt. Das ist zu geil. Ich denke, wir bleiben eine Runde drauf. Und ernte damit Zustimmung.
[00h33] Green Bay gewinnt den Münzwurf und „deferred“. Übrigens hätte ich bei Chris Hanburgers Statur im Leben nicht dran gedacht, dass der Mann jemals ein Linebacker war.
Pregame
[00h26] Christina Aguilera = epic fail. Das war die furchtbarste Performance bei einer Hymne, die ich gesehen habe. Mein Gott, mein Gott.
[00h22] Während die NFL ihr Patrioten-Programm (America the Beautiful & gleich die Hymne), ein Hinweis: Spox tickert auch live mit, nachdem dogfood/Allesaussersport diesmal nicht live bloggt.
[00h19] Meine Herren im Ersten: Anerkennung. Die paar Sekunden Biathlon, okay, die mussten sein. Ist verziehen. Aber ansonsten ist die Vorstellung durchaus bemerkenswert: Nütten spricht wie aus einem Guss, Spielberichte zu den Conference Finals, eine beeindruckende Kulisse durch die Gläser des Studios zu sehen und so viel Football wie noch nie während der Super Bowl, inklusive Team-Einlauf (hat’s das schonmal gegeben?). Bisher gute Wahl, die ARD zu schauen.
[00h05] [Weißwurst-Pause]
[00h03] Rödlisberger: Häkchen. Haben wir damit auch hinter uns.
[00h00] Schalte zu den $200-Idioten, die das Spiel auf der Leinwand sehen: Check. (Wird auf jeden Fall kommen. Scholt sprach von „das war’s noch nicht)
[23h54] Erstmals Fußball-Vergleichsalarm. Vergleich mit Bayern München?? Bonuspunkte für die ARD: Immer, wenn sie ins Studio hoch über dem Spielfeld schalten, sieht man, wie riesig das Stadion eigentlich ist. Ich glaube, da hat jeder der Hunderttausend reichlich Platz. Man sieht fast nicht mal das Dach. Unglaublich, war mir bisher nicht so sehr bewusst.
[23h50] Ich will den Tag nicht vor Mitternacht loben. Aber Tom Nütten, Baby: Der Mann spricht richtig fließendes Deutsch. Da war einer mächtig fleißig unterm Jahr…
…NEUNER-ALARM! Die ARD wechselt während der Vorberichterstattung zum Biathlon (Presque? – Mixed-Bewerb??). Antwerpes:
Hier konzentriert sich alles auf die Steelers und die Packers. Und wir haben einen richtigen Shooters hier bei uns. Arnd Peiffer.
Aso.
[23h41] Drinking Game Alarm. Tom Nütten, der „Deutsche“, der dendiedas Super Bowl gewonnen hat. Danke, Ralf Scholt!
[23h13] Schön langsam füllt sich hier der Raum und trudeln die Leute ein. Seminole wird in absehbarer Zeit Weißwurst und Brezeln auftischen. Grundregel hierbei in Südtirol (und in Bayern?): Nach dem 12h-Mittag-Läuten darf keine Weißwurst mehr inhaliert werden. Dauert also noch… 47 Minuten.
[22h13] Football auf italienisch. Oh my gosh. La7 überträgt Superbowl XLV! Hier der Trailer. Hier die Übertragungen, die sofort aktualisiert werden.
[21h47] Die Pittsburgh Steelers haben übrigens die Football-Simulation auf Madden NFL 2011 mit 24-20 gegen Green Bay gewonnen. Die Simulation war in der Vergangenheit recht präzise (6 von 7 zuletzt richtig), hat nur den Giants-Sieg nicht vorhergesehen. Mehrere Führungswechsel und ein spektakulärer Sieg-Touchdown von der #17, Mike Wallace.
[21h32] Was man nicht alles übersieht: Pittsburghs Ersatz-Center Doug Legursky (wird für All-Pro Pounncey heute starten!) ist in Deutschland geboren (kriegt ein in Deutschland Geborener automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft? Wenn ja, wäre Tom Nütten nicht mehr der einzige „deutschstämmige“ Superbowl-Champ, weil Legursky als Sparringspartner der Steelers vor zwei Jahren schon einen Ring kassiert hat). Sein Vater war bei der Air Force am Frankfurter Flughafen angestellt und soll immer noch von Deutschland schwärmen bzw. seinen Urlaub mehrfach in Deutschland verbracht haben. Danke, @aas-Kommentator freddy7.
[21h12] Bzgl. Hall-of-Fame-Wahl: Deion Sanders ist der erste Spieler der Atlanta Falcons, der in die Hall of Fame gewählt worden ist! Und ich glaube nicht, dass der Mann als Falcons-Spieler aufgenommen wird. Die erfolgreichere Zeit hatte Sanders bei den Cowboys (95-99 mit einem Titel). Ist Atlanta tatsächlich so sehr graue Maus gewesen?
[20h58] Der Defensive End der Packers, Jarius Wynn, ist heute Nacht Vater geworden. Wynn war sogar unter der Nacht im Spital bei seiner Frau. Ich hätte da schon mal einen passenden Namen für den Super-Bowl-Sohn…
[20h50] Ehrlich gesagt sieht „Nieselregen“ für mich etwas anders aus: James Walker vor gut einer dreiviertel Stunde auf dem Weg Richtung Stadion.
[19h26] Die Siegertipps der ESPN.com-Armada (Blogger, Kolumnisten, Experten, Statistiker und alles, was das Footballherz begehrt oder nicht begehrt) sind so ausgeglichen, dass ich baff genug bin, um es zu veröffentlichen: Verhältnis 3:1 (39:13) zugunsten der Steelers Packers. Neununddreißig zu dreizehn. Die Ergebnistipps, die im Football IMHO völliger Schwachsinn sind, nochmehr als im Fußball, sind allerdings fast durch die Bank sehr eng.
AccuScore, ein Kalkulationsprogramm, das in der Regular Season alle Experten deutlich in den Schatten gestellt hat und am ehesten behaupten kann, „Accu“ stünde für „Akkurat“, hat 10.000x die Partie durch den Kanal gejagt. Ergebnis: Green Bay mit 50.5% Siegen, bei durchschnittlichem Vorsprunng von 0.6 Punkten. ‚Nuff said.
[18h54] Der NFL MVP 2010 ist bekannt. Kein Trommelwirbel, weil völlig überraschungsfrei: New Englands QB Tom Brady staubt die AP-Trophäe ab. Einzigartig ist allemal: Brady wurde einstimmig gewählt. 50/50 Stimmen. Das gab’s noch nie. Nicht mal vor drei Jahren, als Brady sämtliche Defenses mit >3 TD/Spiel in Grund und Boden gespielt hat. Rekord heuer: Brady hat 36 TDs geworfen, bei 4 INTs. Ein nie dagewesener Schnitt. Nur, um in den Playoffs gleich im ersten Spiel abzuschmieren und daheim gegen Erzfeind Jets rauszufliegen.
Die Superbowl-Vorschau
[11h13] Playoffwürdig: Das Wetter im Großraum Dallas. Temperaturen um die null Grad, windig und grauselig mit immer wieder leichtem Nieselregen. Für die Super Bowl wird das nicht entscheidend sein: Sie findet bei geschlossenem Dach im Tempel von Arlington statt.
Nicht geschlossen war das Dach kurz vor Weihnachten 2009. Dieses Spiel habe ich in einer schwedischen Bar gesehen und es gehört zu meinen Favoriten. Zwei enthemmte Offenses gegen völlig kollarbierende Defenses, zwei QBs mit orgiastischen Performances (Rodgers fas5 400yds, Roethlisberger 503 (!) Pass Yards) und am Ende ein verzweifelter Mike Tomlin, der kurz vor Schluss bei eigener Führung einen Onside Kick probierte, weil er jegliches Vertrauen in seine Defense an dem Tag verloren hatte. Green Bay scorte, aber PIT hatte genug Zeit zu antworten und drehte das Spiel im letzten Spielzug. Nochmal nachzulesen beim Beutelbaer.
Super Bowl XLV ist das Spiel, in dem der brandheiße QB Aaron Rodgers erwachsen werden kann. Joe Posnanski hat sich auf die Suche begeben, warum Rodgers eingeschlagen hat, während Leute wie Alex Smith, der 2005 vor ihm gedraftet worden ist, es in der NFL nicht gepackt haben.
Zum Spiel selbst: Ausführlichstes Datenmaterial wie immer bei den Football Outsiders. Sollte die Vorberichterstattung mal wieder erlahmen, weil es nicht genug zu reden gibt: Hier gibt es haufenweise Statistiken und Aufstellungsvarianten nachzulesen.
Wer Lust hat: Ausführliche, nein, extrem ausführliche Vorschau auf die einzelnen Duelle gibt es bei Vier Viertel. Executive summary, garniert mit eigenem Senf:
Das Duell in den Schützengräben, den trenches, wird entscheidend sein, wenn Pittsburghs Offense ohne Center Pouncey gegen die 3-4 Defense der Packers antritt. Die drei Packers sind zwar Hünen, aber IMHO nicht so unbeweglich wie angenommen. Laufspiel über die Mitte könnte ein Problem für Pittsburgh werden.
Die Blitz-Varianten der Packers sind zudem kunterbunt gestreut. Von OLB Matthews über CB Woodson hin zu OLB Hawk gibt es reihenweise Möglichkeiten. QB Roethlisberger ist ein Brocken von einem Mann, der schwer zu fällen ist. Wenn aber der Blitz zu schnell durchkommt, wird auch Improvisationsgenie Big Ben durch das Stadion gescheucht werden.
Wenn Pittsburghs Offense aber genügend anzieht und schnell spielt, muss die Defense schnell auf die Aufstellungen reagieren. Was passiert dabei? Der Tight End wird als letztes dran genommen. Hast du einen fangsicheren Mann wie die Steelers mit TE Heath Miller, wird der einige Catches bekommen. TE gegen Middle Linebacker bzw. einen mäßigen Safety wie Pepprah in einer schnellen Offense ist ein Traum von einem Matchup für einen Offensive Coordinator. Und dass Pittsburgh einen gescripteten Drive hinlegen kann, hat das Eröffnungsviertel im AFC-Finale bewiesen.
Auf der anderen Seite haben die Packers wenig Laufspiel – und treffen auf die #1 der NFL. RB James Starks macht wenige Yards, aber er hält ungefähr die Balance in der Offense. Das könnte reichen. Auch die Patriots streuen oftmals das Laufspiel „nur“ deswegen ein, um nicht allzu berechenbar zu werden. Gepaart mit einer weit auseinander gezogenen Offense (Spread Offense) kann das für Green Bay durchaus vorteilhaft werden. Eine 3-4 Verteidigung wie die der Steelers schaut gegen eine Spread Offense oft schlecht aus. Ich erinnere auch an Super Bowl, Ausgabe 43.
Dazu kommt, dass wir es mit zwei opportunistischen Defenses zu tun haben. Die Steelers haben mit SS Troy Polamalu einen unberechenbaren Mann, der immer für eine INT gut ist. In der Secondary der Packers laufen Typen mit Namen wie Sam Shields oder Tramon Williams durch die Lande. Leute, die kein Mensch kennt, die aber intelligent genug sind, um zu wissen, wann sie in einen Pass springen und ihn abfangen können, und wann sie besser nicht aufs Ganze gehen.
Ich komme zu einem anderen Schluss wie Herrmann von Vier Viertel. Ich glaube nicht an ein Highscoring-Game. Wenige Punkte bedeuten: Enges Spiel und Spannung bis tief ins Schlussviertel hinein. Sieg Green Bay.
Super Bowl Countdown
Kickoff: So./Mo. 6.2.2011 um 00h30
T-minus 9: Genus
T-minus 8: Fans
T-minus 7: Superbowl Ranking
T-minus 6: Superbowl im TV (Infos zu den Übertragungen im deutschen & italienischen Sprachraum)
T-minus 5: Superbowl-Werbung
T-minus 4: Pittsburgh Steelers
T-minus 3: Green Bay Packers
T-minus 2: Drinking Game
T-minus 1: Halbzeitunterhaltung
Hall of Fame 2011
Die Hall-of-Fame-Klasse von 2011 ist bekannt. Hinein gewählt worden sind:
CB Deion Sanders, der als Sensation an der Florida State University von Atlanta gedraftet wurde. Große Erfolg hat Sanders aber erst mit den Cowboys und 49ers gefeiert, mit denen er jeweils die Super Bowl Mitte der 90er gewann. Sanders war ein extrovertierter Spinner, der alles machte, um ins Rampenlicht zu kommen. Sozusagen ein Vorläufer für die noch ausgeflippteren Terrell Owens und Konsorten. Heute ist Sanders annehmbarer Mann im NFL Network.
RB Marshall Faulk, erst Colts, dann Rams. Faulk war ein außergewöhnlich vielseitiger Running Back, der in der Mike-Martz-Offense richtig aufblühte und von 1999-2001 der absolut dominante Offensivspieler in der NFL war, 2000 sogar NFL MVP. Heute Experte bei NFL Network.
TE Shannon Sharpe, zweifacher Superbowl-Sieger mit den Denver Broncos und 2000 auf einem „Auswärtstrip“ sogar ein drittes Mal Ringträger mit den Baltimore Ravens. Sharpe war ein dominanter Tight End und nach seinem Karriereende (nach zwei weiteren Jahren bei den Broncos) mehrfach in Verdacht, Frauen belästigt und begrabscht zu haben. Heute im Fernsehen aktiv und mit einer furchtbaren Aussprache nervig.
DE Richard Dent war erst 10 Jahre bei den Bears (Superbowl-MVP 1985/86) und ein besonders konstanter und vielseitiger Spieler. Nach der Bears-Zeit ging er für ein Jahr nach San Francisco, um in dem einen Jahr (gemeinsam mit Sanders, übrigens) noch mal die Superbowl zu holen. Danach ein Wandervogel in seinen letzten Jahren. Dent ist jahrelang an der HoF-Wahl gescheitert. Jetzt hat er es geschafft.
Und dann noch drei Herren aus den früheren Jahren. Les Richter posthum (gestorben im vergangenen Sommer), ein Linebacker, Guard und Kicker (!), neun Jahre Profi und dabei 8x Pro Bowler bei den Los Angeles Rams. LB Chris Hanburger (60er und 70er bei den Redskins), jahrelang All-Pro, aber nie Superbowl-Champ.
Und, was mich sehr freut: Ed Sabol, der Gründer von NFL Films, die uns jahrein-, jahraus mit tollen Filmaufnahmen und dazu passender, dramatischer Musik beglücken. Sabol ist 94 Jahre alt und darf die Wahl noch lebend genießen.