Date mit Krampus: NFL #14, Jacksonville Jaguars – Houston Texans

Das letzte Saisonviertel der NFL 2013/14 wird heute Nacht (02h30, live SPORT1 US und Gamepass) eingeläutet, und es ist zufällig ein Spiel, das man in den Staaten schon mit „Bridgewater Bowl“ umschreibt, da sich mit den Jacksonville Jaguars (3-9) und Houston Texans (2-10) zwei Teams mit den schlechtesten Records der Liga gegenüber stehen. Das bedeutet, dass der Verlierer des Duells gute Chancen hat, im NFL-Draft im Mai den aktuell begehrtesten College-QB Teddy Bridgewater (University of Louisville) zu draften. Es iss‘ ja noch lange hin, aber der Draft-Hype kann ja nie früh genug beginnen…

Bei den Jaguars konnte man Bodensatz-Nähe ja erwarten; die Jags sind schon froh, überhaupt den einen oder anderen Sieg abgestaubt zu haben, und sei es nur gegen Teams mit Backup-QBs (Tennessee, Houston, Cleveland), aber mittlerweile müssen die Jags „aufpassen“, nicht zu viele Spiele zu gewinnen um in der Draft-Reihenfolge nicht zu weit runter zu rutschen. Die generelle Situation um diese Franchise habe ich schon vor rund einem Monat detaillierter beschrieben; was auf alle Fälle trotz der paar Siege bleibt: Der Bedarf nach einem Franchise-QB.

Der ist auch in Houston gegeben, obwohl sich eine potenzielle Passrush-Combo Watt/Clowney ebenso nach feuchten Träumen anhört. Aber man denke nicht zu weit: Wenn Houston die Chance kriegt, einen Franchise-QB zu draften, muss man zuschlagen. Und so hoch wie 2014 werden die Texans lange nicht mehr draften – zu gut ist das Team abseits des Quarterbacks besetzt. Dort hatte man nach einem guten Einstand des ungedrafteten Rookies und Lokalhelden #7 Case Keenum schon spekuliert, eine unverhoffte Lösung gefunden zu haben, aber es ist denke ich im November klar geworden, dass der ungestüme Keenum (noch) nicht reif ist.

Trotzdem glaube ich nicht, dass Houston die verbleibende Saison willentlich abschenkt: Sofern Gary Kubiak noch Hoffnungen hat, den Trainersessel auch über 2013 hinaus zu behalten, muss die Saison voll zu Ende gespielt werden; und die Qualität im Kader ist trotz prominenter Verletzungsausfälle (RB Foster, ILB Cushing) weiterhin groß genug, dass die Texans zu den besser besetzten Teams der Liga gehören.

So schlimm sich eine Ansetzung 3-9 vs 2-10 anhört: Beide Teams sind unterhaltsam auf ihre eigenen Wege. Bei Houston haste den Gunslinger Keenum und die Megawaffe Watt. Bei den Jaguars haste ein junges, extrem fehlerträchtiges Team, das in einigen Facetten zu „klicken“ beginnt.

Wer Zeit und Lust findet, sich ein unterhaltsames, wenn auch nicht hochklassiges, Footballspielchen anzusehen, der ist beim Jags-Spiel letzten Sonntag in Cleveland richtig: Da war richtig viel los. Bei den Jaguars gibt es durchaus einige coole Socken, und so blass QB Henne ist, so cool sind die jungen Receiver wie #12 Brown oder der mittlerweile zum Slot-WR aufgestiegene Kugelblitz Ace Sanders (5th-Round Rookie), der die letzten Spiele recht heftig im GamePlan involviert war.

In der Defense liebe ich die Dynamik des S Jonathan Cyprien. Cyprien ist fehlerträchtig und eine konstante Gefahr, seine eigene Defense zu verbrennen, aber der Mann lernt… und es ist so scheiß egal, wenn du in der Jags-Mannschaft 2013 2-3 Böcke pro Spiel schießt. Lern für die Zukunft, probiere, teste. Cyprien macht das. Keine Ahnung, ob aus dem der nächste Super-Safety wird, aber Potenzial ist auf alle Fälle da.

Also: Es geht um Bridegewater oder Clowney oder wer auch immer in einem halben Jahr als neue heißeste Ware seit zwei Jahrzehnten gehandelt wird. Es geht aber auch darum, zwei auf unterschiedliche Weisen kollabierte Franchises mit anzusehen in ihrem einmonatigen Testlauf, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Zuschauen: Pflicht.

6 Kommentare zu “Date mit Krampus: NFL #14, Jacksonville Jaguars – Houston Texans

  1. Die 4 Spiele nach London waren eigentlich alle kein Vergleich zu vorher aber das Cleveland-Spiel war richtig unterhaltsam. Ich werd mir das morgen zum Frühstück ansehen… 🙂

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