College Football 2012 und die Woche 9: Go, Bill Snyder!

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Sa, 15h00 GameDay
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Do, 12h00 PSU - OSU
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EUROSPORT2 LIVE

Sa, 21h30 MIN - PUR

Liebe Leser, das Fernsehprogramm für Europäer im deutschen Raum geht auf die Verantwortung von korsakoff und ist nebenan in der Sidebar gelistet. Das Topspiel am Abend ist #2 Florida#10 Georgia, das einer alten Tradition nach auf neutralem Platz in Jacksonville ausgetragen wird und auf den inoffiziellen Namen The World’s Largest Cocktail Party hört. Die Granden werben aus Jugendschutzgründen (Stichwort: Hochprozentiges für Hochpromillige) nicht mehr mit diesem Claim, aber unter den Palmen von Nordflorida fühlen sich Gators und Bulldogs immer noch wohl und müssen immer noch keinen zu großen Durst leiden. Es sollte als Seminole klar sein, wo meine Präferenzen in diesem Spiel liegen.

Ein zweites ganz großes Spiel wird es am Abend, beziehungsweise in der europäischen Nacht, geben. In Norman/OK treffen sich die #8 Oklahoma Sooners und die #5 Notre Dame Fighting Irish zu einem der größten Out Of Conference Games in dieser Saison. Notre Dame ist in diesem Jahr noch ungeschlagen und selbstredend hier in Indiana ein noch größeres Thema als eh schon sonst. Trotzdem sind fast alle der Meinung, dass Oklahoma mehr zu verlieren hat, denn Oklahoma traut man immer noch mehr zu als den Goldgelben von der Katholikenuni, die einfach zu oft enttäuscht haben. So kommt es zu der lustigen Situation, dass die University of Oklahoma in einer Lose/Lose Situation eingezwickt ist. Verliert sie, ist sowieso alles aus. Gewinnt sie hoch, war halt Notre Dame doch wieder zu schwach. Gewinnt sie knapp, hat sie sich gegen Notre Dame mühen müssen. Und selbst mit einem Sieg ist das kein großer Gewinn, denn es ist ja Out Of Conference. Und in ihrer Conference haben die Sooners ihr Schicksal nicht mehr in eigenen Händen, weil sie…

…gegen die #3 Kansas State Wildcats verloren haben. Die sind die Geschichte der Saison, und sie sind so eng mit einem Namen verknüpft, dass wir schon wieder schlucken müssen. Bill Snyder. Der ist der Head Coach der Kansas State Wildcats, die aus dem Örtchen Manhattan mitten in der Prärie von Kansas kommen und die eigentlich niemand auf der Rechnung hatte.

Aber Bill Snyder ist ein Magier. Ich schreibe hier über den Mann, der schön langsam Fahrt nimmt Richtung Titel des besten Collegefootball-Coaches aller Zeiten. Nicht nach Siegen – Gott bewahre. Aber Bill Snyder, heute zarte 73, machte seit seiner Machtübernahme bei K-State vor 23 Jahren aus einem darniederliegenden Footballprogramm mit einer Stadionruine blitzschnell Zeit ein Team, das schon bald um den National Title mitspielte. Nach einer Auszeit ist Snyder seit 2009 wieder am Ruder, und in diesem Jahr schon wieder ungeschlagen und schon wieder ein ernsthafter Titelkandidat mit seinen kleinen Wildcats, die niemand ernst nahm, die niemals mit den großen Playern im Recruiting mithalten können.

Bill Snyders Mannschaften spielen wie Bill Snyder: Hart. Trocken. Unscheinbar. Andere sorgen mit Passrekorden und 70-63 Spielen für Aufsehen. K-State redet nicht viel und macht 300 Rushing Yards. K-State holt seine Gegner im wahrsten Sinne des Wortes auf den Boden zurück. In dieser Saison schlugen sie bereits auswärts Oklahoma und am letzten Samstag drehten sie die Passfreaks von West Virginia in Morgantown total ab und gewannen 55-14. Der Quarterback mit der Nummer 7, der so läuft, wie man es von einem College-Quarterback gewohnt ist, und so wirft, wie man es von einem College-Quarterback gewohnt ist, Collin Klein, spielte sich dabei in den elitären Kreis der Favoriten auf die Heisman Trophy, und erntet wie Coach Snyder Sympathiepunkt um Sympathiepunkt.

Heute geht es gegen das andere Überraschungsteam in der Big 12 Conference, #14 Texas Tech. Für Bill Snyder geht es darum, weiter an seiner Legende zu bauen. Vielleicht sollte ich nach allem, was ich hier an Anbetungen miterlebe, schreiben, an seiner Legende als Coach. Denn bei aller Sympathie hat der Fall Paterno uns gelehrt, die Männer an der Seitenlinie nicht zu Übermännern superiorer Moral zu erhöhen. Und auch Bill Snyder ordnet dem Erfolg alles unter. Auch Bill Snyder rekrutierte des Erfolgs willen bereits Analphabeten für sein Universitäts-Footballteam. Kavaliersdelikt, ich weiß. Aber es soll den Granden gesagt sein.

In diesem Sinne auf ein schönes Wochenende und ein paar spannende Spiele.

(Ach, und ich vergaß: GO NOLES!)

12 Kommentare zu “College Football 2012 und die Woche 9: Go, Bill Snyder!

  1. Ich erwarte nicht, dass K-State ungeschlagen bleibt. Solche Teams verlieren früher oder später ganz billig ein Spiel und die Big 12 ist ja auch nicht ohne Hürden. Bei K-State geht mir einfach dieses gewisse Etwas ab, das Alabama und auch LSU haben. Kann ich nicht beschreiben, aber es ist diese Einstellung mit der diese Teams ins Spiel gehen und bei Schwierigkeiten auch nicht ändert.

    Oregon, K-State und South Carolina traue ich da noch nicht. Bei Florida bin ich mir nicht sicher, ich habe so ein Gefühl, dass die Gators das heute abschenken werden.

  2. @Brown Bomber: Was geht dir denn bitte bei K-State ab? Was gefällt dir an der Einstellung nicht mit der die Wildcats in ein Spiel gehen? Was haben LSU und Bama was die Wildcates nicht haben, deiner Meinung nach? Mehr scholarships, bessere Sportanlagen, besser HS-recruits?
    Interessiert mich einfach.
    Viele Teams verlieren früher oder später ganz billig ein Spiel, aber Bill Snyder ist nicht irgendein Head Coach. Er lässt das nicht zu, das seine Spieler jetzt größen Wahnsinnig werden und abheben. Die werden weiterhin „fundamental football“ spielen und nicht von ihrem Konzept abweichen. Man kann fast sagen das sie dieses Jahr eine Chance haben die nicht so schnell wieder kommt.

  3. Mir tun die Gamecocks leid. Zuerst LSU, dann viel zu hoch bei Florida verloren und jetzt geht Lattimore wieder ins Krankenhaus. Das ist einfach Pech, wie da wieder eine Saison verloren geht zumal SC schon wieder Pech mit dem Schedule hatte.

  4. @joeyseck: Wir reden da spätestens in einem Monat nochmal drüber 😉
    K-State hat eine tolle Mannschaft und einen tollen Coach, aber ich befürchte, dass es nicht die notwendige mentale Toughness hat wie Bama und LSU.

  5. Übrigens: Oregon führt 20 Sekunden vor dem Ende des ZWEITEN Quarters mit 55 zu 0!!! gegen Colorado. Unter anderem 311 Rushing Yards und insgesamt 450 Total Yards on Offense. Jon Embree ist nicht mehr lange Colorado Coach.

  6. jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!
    Das musste jetzt einfach mal raus. Nach dem K-State Tech ein bisschen hat rum spielen lassen, kam in der zweiten Halbzeit mal wieder das mittlerweile bekannte „ass kicking“!
    Und noch ein dickes DANKESCHÖN nach Gainsville!!!

    @Brown Bomber: Also wenn es eine Frage zu mentaler toughness gibt. Haben sie die heute beantwortet, denn sie haben auch gewonnen obwohl sie mit dem Druck als Favorit rein gegangen sind. Anfänglicher „struggle“, haben sich sich wieder berappelt und typischen „k-state football“ gespielt!

  7. Aber erübrigt sich die Frage nach „Toughness“ nicht schon per se? Sicherlich sind Teams wie LSU oder Alabama kampferprobter und wissen, wie das mit der BCS so läuft. Trotzdem haben auch LSU oder Bama in den letzten Jahren wichtige Do-or-die-Spiele abgeschenkt und sind dadurch für ein Jahr aus dem Rennen geflogen. Historisch gesehen gab es die „Perfect Season“ auch im College Football lange nicht jedes Jahr.

    Ich kann die Skepsis gegen die kleine Kansas State University nachvollziehen – vielen ging es zuletzt über Jahre mit den „Kleinen“ wie Utah, Boise State oder Oregon ähnlich. Alle galten als windig, alle haben in etwa genauso viele Spiele überraschend abgeschenkt wie LSU oder Alabama.

    Insofern erübrigt sich die Diskussion. K-State kann natürlich gegen TCU oder Texas stolpern, Bill Snyder hin oder Bill Snyder her. Aber wer sagt, dass Alabama nicht gegen LSU einen schlechten Tag erwischt oder im Dezember nicht noch im SEC-Finale stolpert? Ist dann Nick Saban plötzlich ein Loser-Coach? Ist K-State dann plötzlich eine Flattertruppe?

    Nope.

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